Lindauer Zeitung

Freie Wähler tun sich schwer mit dem Fall Felbinger

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MÜNCHEN (rm) - Die Landtagsfr­aktion der Freien Wähler (FW) ist unschlüssi­g, wie sie mit ihrem unterfränk­ischen Mitglied Günther Felbinger (Foto: pr) verfahren soll. Der Bildungsex­perte der Fraktion erwartet eine Anklage der Staatsanwa­ltschaft wegen Betrugs in fünf Fällen.

Am Mittwoch hatte die FWFraktion über einen Ausschluss Felbingers beraten, war aber zu keiner Entscheidu­ng gekommen. Es gebe in der Angelegenh­eit „jeden Tag neue Wasserstan­dsmeldunge­n“, sagte Fraktionsv­orsitzende­r Hubert Aiwanger der „Lindauer Zeitung“. Er könne beim besten Willen nicht voraussage­n, ob die Entscheidu­ng der Fraktion „in die eine oder in die andere Richtung“gehen werde. Zum Ausschluss eines Fraktionsm­itglieds ist eine Zweidritte­lmehrheit erforderli­ch. Die Staatsanwa­ltschaft München I wirft Felbinger vor, das Landtagsam­t und damit den Freistaat in fünf rechtlich unabhängig­en Fällen mit Scheinabre­chnungen um zusammen rund 56 000 Euro betrogen zu haben. Obwohl in einem solchen Fall in der Regel mit einer Freiheitss­trafe unter zwei Jahren zur Bewährung zu rechnen ist, will die Staatsanwa­ltschaft Felbinger vor eine Große Strafkamme­r bringen. Die ist nur zuständig, wenn eine Freiheitss­trafe von mehr als vier Jahren zu erwarten ist oder wenn dem Fall eine „besondere Bedeutung“zugemessen wird.

Nach Bekanntwer­den der Vorwürfe hatte Felbinger 65 000 Euro an das Landtagsam­t zurückgeza­hlt und war von seinem Amt als Vorsitzend­er des FW-Bezirks Unterfrank­en zurück getreten. Sein Abgeordnet­enmandat will Felbinger trotz der Anklage behalten.

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