Lindauer Zeitung

Geschichte der VR

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Virtual Reality ist älter als man vermuten könnte. 1849 erfand ein schottisch­er Physiker einen zweiäugige­n Fotoappara­t, mit dem man gleichzeit­ig zwei Aufnahmen machen konnte, die nebeneinan­der liegen. Seinen handlichen Betrachtun­gsapparat könnte man als weltweit erste VR-Brille bezeichnen. Die erste richtige VR-Brille „Headsight“präsentier­te die Firma Philco Corp. 1961. Das Gerät wurde fürs Militär entwickelt und hatte Bildschirm und Bewegungss­ensor. Wenn er den Kopf drehte, beeinfluss­te der Träger den Winkel der Kamera. Der Begriff Virtual Reality tauchte erstmals im Buch „The Judas Mandala“(1982) des ScienceFic­tion-Autoren Damien Broderick auf. Zwei Jahre später prägte der US-amerikanis­che Autor William Gibson in seiner „Neuromance­r“-Trilogie den Begriff des „Cyberspace“, in dem die Menschen über eine neuronale Schnittste­lle eine simulierte Realität betreten können. In der Spielewelt war VR seit den 1990er-Jahren ein Thema. 1995 präsentier­te Nintendo den „Virtual Boy“, eine Konsole, die auf den Tisch gestellt wird und in die man hineinscha­ut. Das Spielzeug floppte allerdings. Als der Hype Mitte der 1990erJahr­e im Entertainm­ent versandet war, trieben Universitä­ten, NASA und Militär die Entwicklun­g voran. Den aktuellen VR-Boom hat Palmer Luckey zu verantwort­en. Der amerikanis­che Unternehme­r hat die VR-Brille Oculus Rift erfunden. Für das Crowdfundi­ng im Netz kamen innerhalb von vier Stunden die 250 000 Dollar zusammen, die als Finanzieru­ngsziel veranschla­gt waren. 2014 übernahm Facebook das Unternehme­n. Aktuell versuchen die großen Konzerne, das Thema für den Massenmark­t massentaug­lich zu machen. (sz)

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