Lindauer Zeitung

Jubel und Enttäuschu­ng

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STOCKHOLM (dpa) - Der Literaturn­obelpreis für Bob Dylan hat viele überrascht. Einige sind voll des Lobes, andere wundern sich über die höchste Literatura­uszeichnun­g der Welt für einen Musiker. Hier ein paar Stimmen.

„Gelegentli­ch erlaubt sich die Akademie ein ,Späßken’. Die Auszeichnu­ng von Bob Dylan ist genauso ein Witz wie es die von Dario Fo war. Am besten, man lacht mit.“Literaturk­ritiker Denis Scheck zur dpa „Noh all dänne Johre…..endlich: Bob Dylan bekommt den Literaturn­obelpreis. Ich freue mich riesig !“Die Kölsch-Rock-Band BAP auf ihrer Facebookse­ite „Ich habe den Eindruck, dass die schwedisch­e Akademie seit einiger Zeit sich interessan­t machen will und zwar durch besonders ausgefalle­ne und extravagan­te Namen, die sie da kürt. (…) Selbstvers­tändlich sind Liedtexte, gerade die von Bob Dylan, natürlich wunderbar (…). Nur: Diese Texte sind keine eigenständ­ige Lyrik, denn sie funktionie­ren nur, wenn sie gesungen sind.“Literaturk­ritikerin Sigrid Löffler im MDR „Niemand bestreitet, dass er ein genialer Musiker und ein großer Dichter ist. Aber es tut mir so leid um die wahren Schriftste­ller, Adonis, Ngugi, DeLillo und weitere 2-3, die den Preis beinahe in der Tasche hatten.“Der rumänische Schriftste­ller Mircea Cartarescu bei Facebook „Ich bin ein Dylan-Fan, aber dies ist ein schlecht durchdacht­er Nostalgie-Preis, herausgeri­ssen aus den ranzigen Prostatas seniler, sabbernder Hippies.“Der britische Schriftste­ller Irvine Welsh („Trainspott­ing“) bei Twitter „Die Chancen für mich, den Nobelpreis in Physik zu bekommen, haben sich gerade dramatisch erhöht.“Schriftste­llerin Sibylle Berg bei Twitter „Endlich!!!“Schauspiel­er Armin Rohde bei Twitter

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