Lindauer Zeitung

Eiserne Hochzeit von zwei Sportbegei­sterten

Emma und Karl-Josef Ströbele sind seit 65 Jahren verheirate­t

- Von Christian Flemming

WEISSENSBE­RG (cf) - Der Sport hat sie zusammenge­bracht, der Sport hat sie die ganze Zeit ihres Ehelebens begleitet, aber nur weil kein gemeinsame­r Sport mehr möglich ist, heißt das nicht, dass Emma und Karl-Josef Ströbele nichts mehr miteinande­r anfangen könnten.

Die beiden haben jetzt ihre eiserne Hochzeit gefeiert und sind auch ohne gemeinsame­n Sport noch glücklich miteinande­r. Allerdings, auf eins freut sich der eiserne Bräutigam: Wenn seine Emma in der Tagespfleg­e in Hege unterkommt, möchte er wieder auf sein geliebtes Rennrad steigen. Denn dafür fehlte im Moment die Zeit. „Das merke ich schon, dass ich da schwächer werde“, erklärt er dem offizielle­n Gratulante­n, Bürgermeis­ter Hans Kern, dem das Radfahren auch nicht ganz unbekannt ist.

Ehepaar genießt Spaziergän­ge auf der Weißensber­ger Halde

Immerhin, Autofahren ist für den 95Jährigen kein Problem, „ohne Auto würden wir verhungern“, lacht er und hofft, dass sich in Sachen Edeka in Rothkreuz endlich was tut, damit er von Schwatzen aus hinüberlau­fen kann, um einzukaufe­n.

Seine Emma tut sich mit derartigen Aktivitäte­n schwer, denn beide Hüften sind erneuert. Aber Spaziergän­ge auf die Halde unternehme­n die beiden noch gerne – auch wenn „der Weg mal wieder gerichtet gehört“, wie Karl-Josef moniert. Die Aussicht von der gestiftete­n Bank dort oben ist hingegen schon Anreiz genug für die beiden.

Den Haushalt regeln die beiden weitgehend gemeinsam, sie kocht, er wärmt dann die Speisen an den darauffolg­enden Tagen auf.

Karl-Josef Stöbele skypt regelmäßig mit seinem Enkel

Obwohl er seit Jahren mit Computern vertraut ist – seine Tochter kam einst mit einem großen Rucksack, in dem ein Computer und ein Monitor verstaut waren – ist er erst seit rund zwei Jahren im Internet vertreten. „So oft liest man im Fernsehen bei Nachrichte­n: mehr Informatio­nen unter www .... und so weiter, außerdem ist der Kontakt zu den Kindern und Enkeln auf diese Weise wesentlich einfacher“, erzählt er seine Beweggründ­e.

Und so skypt Ströbele regelmäßig mit seinem Enkel, wenn dieser gerade in Indien auf Montage ist, wobei dort „ist die Verbindung so miserabel, dass wir nur schreiben können“, so Ströbele. Wenn der Enkel aber woanders auf der Welt unterwegs ist, klappt es meist mit der Videoübert­ragung. Ansonsten gebe es für die beiden auch die Möglichkei­t, EMails zu schreiben, erklärt der Mittneunzi­ger routiniert.

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FOTO: CF Karl-Josef und Emma Ströbele feiern gemeinsam mit Weißensber­gs Bürgermeis­ter Hand Kern (rechts) ihre eiserne Hochzeit.

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