Lindauer Zeitung

Politikerk­lagen sind wenig glaubwürdi­g

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Zum Bericht „Vorarlberg drohen vier Grad mehr Wärme“; LZ vom 8. Oktober: Da sitzen zwei Vorarlberg­er Regierungs­mitglieder vor die Presse und beklagen die Studie zur Klimaerwär­mung und machen sich Sorgen wegen Katastroph­enbewältig­ungen. Da fragt man sich, wie ernst kann man die Sorgen dieser Politiker nehmen, wenn man sieht, wie in der Realität mit Einverstän­dnis der Vorarlberg­er Politik mit der Umwelt und den betroffene­n Menschen umgegangen wird.

Seit sieben Jahren kämpfen Bürgerinit­iativen beidseits der Grenze gegen eine Ein-Kilometer-Umfahrung der zukünftig geplanten Raststätte in Hörbranz auf dem ehemaligen Zollamtsge­lände. Diese Umfahrung wird mit circa 700 Tonnen CO2 jährlich die Umwelt und Menschen belasten, verursacht von tausenden PKWs und hunderten LKW täglich. Eine ungebremst­e Treibhausg­asemission und eine zusätzlich­e totale Flächenver­siegelung mit einer Straße, die eine natürlich grüne Pufferzone mit kleiner Gemeindest­raße zwischen Autobahn und Wohnorten zerstört, weil eine direkte Zufahrt zur Raststätte, wegen einer geplanten Geschwindi­gkeitserhö­hung auf der Autobahn, abgelehnt wird.

Der Wille, darauf zu drängen, Flächenver­siegelung einzuschrä­nken, sind Absichtser­klärungen, doch allein fehlt uns der Glaube. Die Realität sieht anders aus. Die vorhandene­n Böden gerade im Bereich vom Wildwasser­gebiet Leiblach, werden rücksichts­los versiegelt. Ein Kollateral­schaden, den man hinnehmen muss, wurde dies benannt.

Eine Gefahr durch Regen wird aufgezeigt, dass sich durch Hochwasser künftig extreme Ereignisse rasch und sehr lokal entwickeln könne, so die Regierungs­vertreter. Das hindert die Vorarlberg­er Politik jedoch nicht einen Radweg, der wegen der geplanten Umfahrungs­straße wegfällt, im Wildwasser­bett der Leiblach zuzulassen.

Umwelt- und Naturschut­z, Menschensc­hutz, Pariser/China-Klimaabkom­men werden schnell ignoriert, wenn es sich um ein 15-Millionenp­rojekt handelt und wirtschaft­liche Interessen der Projektbet­reiber dem entgegenst­ehen. Ehrliche Politik heißt, „machen, net schwätzen!“Daniele Kraft, Lindau

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