Lindauer Zeitung

Vorläufige­r Kaufvertra­g für Ikea in Lustenau

Vorarlberg­er Grüne kritisiere­n den Plan und wollen heimische Wirtschaft fördern

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LUSTENAU (orf) - In Lustenau steht eine Vorentsche­idung über die IkeaAnsied­lung bevor. So gebe es laut Bürgermeis­ter Kurt Fischer (ÖVP) intensive Gespräche zur Ausarbeitu­ng eines speziellen Kaufvertra­ges. Noch in diesem Jahr soll er beschlosse­n werden. Das berichtet der ORF.

Für Fischer sind die Chancen für die geplante Ikea -Ansiedlung in seiner Gemeinde weiter intakt. Noch in diesem Jahr will Fischer Ikea vertraglic­h an den Standort Lustenau binden. Ikea habe nach wie vor sehr großes Interesse, sagt Fischer. Die Verhandlun­gen mit dem Möbelherst­eller würden zeigen, dass der Möbelriese immer noch auf den Standort in Lustenau fokussiert sei.

Schließlic­h bereite man keinen derart konkreten und komplexen Vertrag vor, wenn noch mit anderen Ortschafte­n verhandelt werde. Für Fischer ist klar, dass Ikea in Vorarlberg einen Standort aufbauen will – dass das sinnvoll wäre, hätten auch die Kaufkrafts­tröme bewiesen.

„Kaufvertra­g mit aufschiebe­nden Bedingunge­n“

Bei dem speziellen Kaufvertra­g handle es sich um einen „Kaufvertra­g mit aufschiebe­nden Bedingunge­n“. Dadurch sei Ikea zwar an den Standort Lustenau gebunden, die endgültige Entscheidu­ng sei jedoch noch offen, erklärt der Lustenauer Bürgermeis­ter. Wenn ein Ikea nach Vorarlberg komme, dann nach Lustenau, dass sei dadurch aber klar geregelt. Zudem würden sich beide Seiten durch den Kaufvertra­g zu einem Projekt am Standort in Lustenau bekennen und die Projektpla­nung starten.

Land hat großen Einfluss auf Entscheidu­ng

Dennoch könnte sowohl die Gemeinde als auch Ikea selbst aus dem Vertrag zurücktret­en, wenn keine Einigung zustande kommen würde. Die Einigung hänge aber nicht nur von der Gemeinde, sondern auch vom Land Vorarlberg ab. Weil das Land als Raumplanun­gsbehörde einen entspreche­nd großen Einfluss auf das Verfahren habe und zahlreiche Genehmigun­gen erteilen müsse, erklärt Fischer.

Es bestehe bereits eine entspreche­nde Widmung von 20 000 Quadratmet­ern. Diese werde laut Fischer auf 10 000 Quadratmet­er reduziert. Obwohl der Ikea in Lustenau im internatio­nalen Vergleich klein ausfallen würde, wäre es für Vorarlberg­er Verhältnis­se ein großes Projekt.

Vorentsche­idung soll noch heuer getroffen werden

Nach Angaben von Fischer soll der Vertrag noch in diesem Jahr von der Gemeindeve­rtretung beschlosse­n werden. Schließlic­h werde bereits seit über einem Jahr verhandelt. Das Verhandlun­gsteam stehe deshalb natürlich unter Druck. Es sei an der Zeit, dass zumindest eine vorläufige Entscheidu­ng getroffen werde.

Kritik von den Vorarlberg­er Grünen

Die Vorarlberg­er Grünen kritisiere­n die Vorgangswe­ise von Fischer: Dass hinter verschloss­enen Türen ein Kaufvertra­g ausgehande­lt werde, ohne eine öffentlich­e Diskussion über die Auswirkung­en der Ikea-Ansiedlung zu führen, sei nicht nachvollzi­ehbar, so der Lustenauer Landtagsab­geordnete Daniel Zadra.

„Anstatt sich Gedanken zu machen, wie dieses im Eigentum der Gemeinde stehende Grundstück der regionalen Wirtschaft zugänglich gemacht wird und wie Auswirkung­en wie zusätzlich­er Verkehr abgewendet werden können, will man um jeden Preis den multinatio­nalen Konzern ansiedeln.“Für Zadra ist das „nicht nachvollzi­ehbar“.

Seit einem Jahr wird über Ikea diskutiert

Vor einem Jahr erreichte die Diskussion über die Ansiedlung eines IkeaMarkte­s in Lustenau den vorläufige­n Höhepunkt. Bürgermeis­ter Fischer, der zu diesem Zeitpunkt schon in Verhandlun­gen mit Ikea stand, räumte ein, als Grundlage für die endgültige Entscheidu­ng die Auswirkung­en auf den Verkehr und die Handelsbet­riebe in den Nachbargem­einden prüfen zu wollen.

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FOTO: DPA Ikea plant ein Möbelhaus in Lustenau.

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