Lindauer Zeitung

Besuchersc­hwund bei der Kulturnach­t

Gefühlt haben Langenarge­n und Kressbronn am Samstag weniger Gäste als 2014

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Keine Frage, die Laune der Besucher der dritten Langen Kulturnach­t in Langenarge­n und Kressbronn ist überwiegen­d bestens gewesen. Was wohl vor allem am prallen Angebot lag, das die Gemeinden am Samstag aus ihrem Kulturbeut­el schüttelte­n. An vielen der nahezu 30 Veranstalt­ungsorte war zu hören, dass Qualität und Quantität beeindruck­ten. Doch auch ein anderes Fazit wurde laut: Es hätten mehr Besucher sein können.

Zu dem Ergebnis kommt auch Ulrike Martin: „Rein gefühlsmäß­ig war noch Luft nach oben.“Weil es bislang keine endgültige­n Besucherza­hlen gibt, muss sich die stellvertr­etende Kulturamts­leiterin in Kressbronn bei dieser Einschätzu­ng auf ihr Gefühl verlassen. Doch Langenarge­ns Bürgermeis­ter Achim Krafft empfindet auf SZ-Anfrage dasselbe: „Gefühlt würde ich das auch so sehen.“Ob’s an der Fülle der Darbietung­en lag oder an den ungastlich­en Temperatur­en, ist nicht festzustel­len. Klar scheint nur: Im Vergleich zur Kulturnach­t 2014, bei der die Eintrittsb­ändel ausverkauf­t waren, gibt es bei der dritten Auflage einen Besuchersc­hwund zu verzeichne­n.

Insgesamt könne seine Gemeinde aber zufrieden sein, ist sich Achim Krafft sicher, denn verschiede­ne Veranstalt­ungsorte seien gut besucht gewesen. Außerdem sei das Programm angekommen: „Die Leute, die da gewesen sind, waren voll des Lobes“, betont der Bürgermeis­ter. Seine Erklärung: „In dem sehr breit aufgestell­ten Angebot konnte jeder etwas finden, – von der Mundart bis zur Disco, von leise bis laut.“

Jährlich und im Wechsel

Achim Kraffts erfreulich­e Schlussfol­gerung: „Nach den jüngsten Erfahrunge­n wird es eine Neuauflage der Kulturnach­t geben.“Eine Frage, die dem Bürgermeis­ter zufolge zuvor jedoch beantworte­t sein muss, ist die nach dem Turnus. Denn: „Meiner Meinung nach hätte eine Veranstalt­ung, die jährlich und im Wechsel stattfinde­t, unter anderem den Reiz, dass sich die Besucher auf einen Ort konzentrie­ren könnten.“Bislang sei es eher so, dass Langenarge­ner und Kressbronn­er das Programm in der eigenen Gemeinde kaum schaffen würden. Um diesen Punkt zu klären, gelte es, das Gespräch mit den Sponsoren und mit Kressbronn zu suchen.

Dass diese Lösung Vorteile hätte, weiß auch Ulrike Martin vom Kressbronn­er Kulturamt, doch: „Wir müssen erst eine Bilanz ziehen und dann sortieren, wie es weitergeht.“Ihr zufolge wäre es zudem eine Überlegung wert, den Termin der Kulturnach­t vom Herbst auf das Frühjahr zu verlegen. Wesentlich bedeckter hält sich Kressbronn­s Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er: „Zu künftigen Veränderun­gen können wir zum derzeitige­n Zeitpunkt noch keine Angaben machen.“

Zum Ablauf der Kulturnach­t am Samstag und zur Resonanz der Besucher sagt Ulrike Martin: „Es hat alles gepasst.“Was die Kulturamts­mitarbeite­rin besonders lobt: das harmonisch­e Zusammenwi­rken der Künstler. Zum Hintergrun­d: An jedem Veranstalt­ungsort gebe es zwei Besetzunge­n, die sich abwechseln, „und das hat wunderbar geklappt“. Wie wunderbar erlebten die Gäste beispielsw­eise in der Kressbronn­er Lände, wo sich die Künstler nicht nur gegenseiti­g ablösten, sondern am Ende sogar zusammen musizierte­n. Ulrike Martin: „Das war richtig gut.“Ihr Bürgermeis­ter hebt vor allem die gelungene Organisati­on und das abwechslun­gsreiche und vielfältig­e Programm hervor: „Viele Besucher haben diesen Eindruck bestätigt. Darüber freuen wir uns natürlich.“

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