Fatal eingecremt: Johaug-Test positiv
OSLO (SID) - Die norwegische Langlauf-Olympiasiegerin Therese Johaug ist positiv auf das verbotene androgene Steroid Clostebol getestet worden. Das bestätigte der norwegische Verband Skiforbundet. Grund für die positive Probe soll eine Creme sein, die die siebenmalige Weltmeisterin zur Behandlung eines Sonnenbrandes auf der Lippe vom norwegischen Mannschaftsarzt erhalten hatte.
„Ich bin am Boden zerstört und verzweifelt, dass ich in eine so schwierige und für mich unwirkliche Situation hineingeraten bin“, teilte Johaug mit. Sie empfinde ihre Lage als ungerecht, „ich bin absolut nicht schuld daran, obwohl ich mir als Leistungssportlerin der Verantwortung bewusst bin, die ich trage, wenn ich Arzneimittel einnehme“.
Die 28-Jährige hatte sich nach Verbandsangaben Ende August im Höhentrainingslager im italienischen Livignio einen Sonnenbrand auf der Lippe zugezogen. Mannschaftsarzt Fredrik S. Bendiksen habe ihr daraufhin die Creme „Trofodermin“, die er in einer Apotheke vor Ort gekauft habe, am 4. September gegeben. Am 16. September war die Staffel-Olympiasiegerin von Vancouver 2010 getestet worden, am 4. Oktober informierte Antidoping Norge über den positiven Test.
„Ich trage die Verantwortung“, sagte Bendiksen. Dass die Sonnencreme das auf der Verbotsliste der Welt-Antidoping-Agentur stehende Clostebol enthält, sei ihm nicht bekannt gewesen. Verwendet habe Johaug die Creme zwischen dem 4. und dem 15. September. „Das Wichtigste für mich wird nun sein, sicherzustellen, dass sie nicht bestraft wird“, so der Mannschaftsarzt.