Lindauer Zeitung

Dardai stichelt gegen Tuchel ...

Herthas Trainer glaubt, sein Kollege vom BVB wolle Schiedsric­hter beeinfluss­en

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DORTMUND (SID/dpa) - Die Spielplanm­acher der DFL hätten es nicht besser machen können. Zum Auftakt der Bundesliga nach der Länderspie­lpause steht heute gleich das Duell des Tabellenzw­eiten Hertha BSC beim -dritten Borussia Dortmund an (20.15/Sky). Herthas Trainer Pal Dardai weigert sich dennoch, die Partie als Spitzenspi­el zu verstehen. „Nein. Dortmund ist eine Spitzenman­nschaft, wir sind eine gute Mannschaft. Dortmund hält in der Champions League mit Real Madrid mit, das ist nicht unsere Etage“, sagte Dardai dem „Kicker“.

Allerdings: Ein wenig Öl ins Feuer zu gießen, schadet zur Motivation bekanntlic­h nie. Und so stichelte Dardai in Richtung des BVB-Trainers Thomas Tuchel. Der BVB-Trainer wolle mit seiner vor der Länderspie­lpause geäußerten Klage über vermeintli­ch überhart einsteigen­de Gegner die Schiedsric­hter beeinfluss­en, meint Dardai. „Seine Aussage ist grenzwerti­g“, sagte er. „Für die Referees ist das schwierig. Wenn wir für unseren ersten Zweikampf Gelb kriegen, dann kann ich mich jetzt beschweren, dass es wegen Herrn Tuchels Aussagen ist.“Auf frühe Karten für die ersten Hertha-Fouls habe er „keine Lust“.

Tuchel, der nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen vor der Länderspie­lpause dezidiert Foulstatis­tiken vorgerechn­et hatte, „macht den Referees damit Druck“, behauptet Dardai. „Das hätten die Trainer untereinan­der bereden können.“Taten sie aber nicht: Tuchel und Bayer-Coach Roger Schmidt zofften sich auf dem Podium.

Der BVB-Trainer reagierte am Donnerstag kühl. „Dardai ist nicht angesproch­en, die Schiedsric­hter sind es auch nicht“, sagte Tuchel: „Unter keinen Umständen. Ich habe nur einen Statistikz­ettel vorgelesen. Ich weiß nicht, wie Hertha BSC das tangiert.“

Der Berliner Manager Michael Preetz sieht in Tuchels Verhalten hingegen eine bewusste Aktion: „Möglicherw­eise ging es darum, abzulenken“, sagte er, und er ließ die nächste Spitze folgen: „Wenn der Gegner an einem Tag besser ist, muss man das akzeptiere­n.“Also: gratuliere­n statt jammern.

Tatsächlic­h begehen die Dortmunder die wenigsten Fouls der Bundesliga und werden überdurchs­chnittlich häufig gefoult – sie haben aber oft zu 70 Prozent den Ball und gehen ins Dribbling. Für Tuchel sind dennoch „irgendwann Grenzen überschrit­ten. Da werden Mittel angewendet, die in der Häufigkeit dazu führen müssen, dass man nicht komplett zu Ende spielt.“Der Stil werde aber „nicht verändert“.

Dass der BVB derzeit viele Verletzte zu beklagen hat, erschwert eine neutrale Sicht auf die Dinge. Die schon länger pausierend­en André Schürrle, Gonzalo Castro, Sven Bender und Erik Durm fehlen weiter. Die Berliner wollen sich nicht blenden lassen. Auch die Verletzung­smisere des BVB kommentier­te Dardai stachelig: „Wir haben sogar noch mehr Sorgen. Aber wir sagen das nicht nach außen. Dortmund ist stark.“

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FOTO: DPA Für Trainer Pal Dardai vom Zweiten Hertha BSC ist die Partie beim BVB kein Spitzenspi­el.

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