Assad spricht vom „Dritten Weltkrieg“
MOSKAU (dpa/AFP) - Syriens Machthaber Baschar al-Assad hat die Eroberung der Stadt Aleppo als entscheidendes strategisches Kriegsziel bezeichnet. „Die Einnahme von Aleppo wird ein Sprungbrett zur Befreiung weiterer Städte von Terroristen“, sagte Assad der russischen Tageszeitung „Komsomolskaja Prawda“. Nach der Eroberung gelte es dann, die Provinz Idlib zu „säubern“. In Syrien liege der „Geruch des Dritten Weltkriegs“in der Luft, zitiert die Zeitung den Präsidenten. Der blutige Konflikt in seinem Land sei zu einer Art Stellvertreterkrieg zwischen Russland und dem Westen geworden. Noch sei es in Syrien aber zu keiner direkten militärischen Konfrontation der Großmächte gekommen.
Kurz vor neuen Gesprächen der USA und Russlands über eine Waffenruhe in Syrien ist Aleppo Aktivisten zufolge erneut zum Ziel heftiger Luftangriffe geworden. Syrische und russische Kampfflugzeuge flogen in der Nacht zum Freitag Dutzende Angriffe auf Rebellenviertel im Ostteil der Stadt, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Vor den neuen Gesprächen in Lausanne hat Außenminister FrankWalter Steinmeier (SPD) außerdem mit dem UN-Sondergesandten Staffan de Mistura sowie dem Koordinator der syrischen Opposition, Riad Hidschab, über eine erneute Kampfpause gesprochen, wie es am Freitag aus Regierungskreisen in Berlin hieß.