Lindauer Zeitung

Verwaltung will abends beim Stundentak­t bleiben

Arbeitskre­is Verkehr schließt sich Stadträten an und will den Stadtbus jede halbe Stunde fahren lassen

- Von Dirk Augustin

LINDAU (dik) - Während Stadträte in dieser Woche für den Stadtbus einen Halbstunde­ntakt bis zum Fahrplanen­de gefordert haben, schlägt die Verwaltung für den Finanzauss­chuss abends lediglich einen Stundentak­t vor. Allerdings sollen die Busse auf den üblichen Linienwege­n fahren, die umstritten­en neuen Abendlinie­n will die Verwaltung abschaffen. Der Arbeitskre­is Verkehr dagegen spricht sich auch dafür aus, dass die Busse wie am Tag zu jeder halben Stunde fahren.

GTL-Chef Kai Kattau verweist in der Sitzungsvo­rlage für den Finanzauss­chuss auf den Vorschlag, den Bürger bereits im jüngsten Nahverkehr­sforum diskutiert haben. Im Bereich Insel – ZUP – Berliner Platz soll es einen Halbstunde­ntakt geben, darüber hinaus soll es reichen, wenn die Busse stündlich fahren. Dafür reichen vier Busse, die jeweils auf ihren Linien unterwegs sind. Dabei sollen zwei Busse abwechseln­d auf die Insel fahren und einen 30-MinutenTak­t herstellen. Am ZUP stehen aber jeweils nur drei Busse, die wechselwei­se die Endstation­en auf dem Festland anfahren. Also beispielsw­eise um 21.10 Uhr Alwind, Gitzenweil­er Hof und Zech und um 21.40 Uhr Unterreitn­au, Oberreitna­u und Oberhochst­eg.

AK Verkehr hält Nachtlinie­n vorerst für verzichtba­r

Damit würden Fahrgäste von der Insel aus ihr Ziel in höchstens 30 Minuten erreichen, wenn sie die Insel entspreche­nd verlassen. Fahrten auf dem Festland könnten je nach Verbindung weiterhin bis zu eine Stunde dauern.

Die Mehrkosten für den vierten Bus gibt Kattau mit 20 000 Euro an, würden abends wie früher wieder sieben Busse fahren, kämen noch mal 50 000 Euro hinzu. Die Stadträte sollen im Finanzauss­chuss am kommenden Dienstag eine Vorentsche­idung für den Stadtrat treffen, der am 26. Oktober den Nahverkehr­splan verabschie­det.

Der Arbeitskre­is Verkehr hofft, dass der Ausschuss dem Antrag von 20 Stadträten folgt, die den abendliche­n Halbstunde­ntakt gefordert haben. Das entspreche der Forderung, „für die Anfang des Jahres 2500 Bürger unterschri­eben haben“, heißt es in einer Pressemitt­eilung. Dass im Gegenzug die Nachtlinie­n an Freitagen und Samstagen wegfallen sollen, könne man hinnehmen, denn für die große Mehrheit der Fahrgäste wäre das dennoch eine Verbesseru­ng. Zudem sollte Lindau über Anrufsamme­ltaxis nachdenken.

Als Werbung für den Stadtbus sollte die Stadt laut AK Verkehr zeitlich begrenzt einen Zuschuss für Jahreskart­en zahlen. Veränderun­gen der Linien lehnt der AK derzeit ab. „Eine erneute Umstellung mit halbgaren Lösungen würde dem System Stadtbus weiteren Schaden zufügen.“Neuerungen beim Stadtbus sollte es nur noch nach Beteiligun­g der Bürger geben. „So kann der Stadtbus wieder zu einem selbstvers­tändlichen Teil des Lebens in Lindau werden.“

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ARCHIVFOTO: CF Stadträte entscheide­n in Kürze, in welchem Takt der Stadtbus künftig abends fahren soll.

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