Metall-Skulpturen bleiben zwei Jahre stehen
Die Werke von Gunther Stilling sorgen in Wasserburg für Gesprächsstoff
WASSERBURG (andy) - Sie bewegen die Gemüter, die großen metallenen Skulpturen des Bildhauers Gunther Stilling, die im Rahmen der diesjährigen Skulptura in Wasserburg stehen. Dem nackten Männerkörper am Bahnhof zogen beispielsweise besorgte Bürger einen Lendenschurz an, andere wiederum betrachten fasziniert das riesige Schiffswrack, das am Bodenseeufer steht. Nun wird die Ausstellung um zwei Jahre verlängert. Das teilte Kurator Bernd Steinlein der LZ mit.
Nachdem die kleineren Werke Stillings im Kunstbahnhof bereits Ende Juni für die nächste Ausstellung Platz machen mussten, sollten die Skulpturen im Freien eigentlich Ende Oktober abgebaut werden. Doch aufgrund des großen Erfolgs bleiben sie nun länger stehen. Steinlein sagt: „Viele Leute kommen extra wegen der Stilling-Ausstellung nach Wasserburg.“Das hätten ihm zahlreiche Hoteliers und Gästeführer berichtet. Viele Künstler hätten das hohe Niveau der Ausstellung gelobt.
Er räumt ein, dass die Reaktionen nicht nur positiv seien. Vielen gefielen die Arbeiten nicht, weil sie nicht hübsch, sondern oftmals verstörend seien. Denn Stillings Hauptthema ist der Mensch mit seiner Macht, Gewalt und Vergänglichkeit. Seine Skulpturen zeigen daher verletzte Körperteile mit beschädigten Rüstungen, Ruinen und Wracks. Steinlein sagt: „Sie regen zum Nachdenken an.“Die nächste Skulptura ist erst in drei Jahren geplant, verrät Steinlein. Dann möchte er anlässlich der bis dahin vermutlich abgeschlossenen Sanierung des ersten Abschnitts der Halbinsel eine Ausstellung mit fünf verschiedenen Künstlern organisieren. Bis dahin bleiben die 26 Arbeiten Stillings auf der Halbinsel, am Lindenplatz, vor dem Kunstbahnhof und bei der Fischerklause stehen.