Lindauer Zeitung

EVL gegen den „großen Unbekannte­n“

Am Sonntag (17.30 Uhr) kommt der EHV Schönheide 09 ins Lindauer Eichwaldst­adion

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LINDAU (ec) - Mit dem EHV Schönheide 09 gastiert am Sonntag, 16. Oktober (ab 17.30 Uhr), das einzige Team der Eishockey-Oberliga Süd im Eichwaldst­adion, das nicht aus Bayern stammt, sich gegen die weißblaue Konkurrenz bislang jedoch achtbar schlägt.

485 Kilometer trennen Schönheide, das im sächsische­n Westerzgeb­irge liegt, und Lindau. Es ist die weiteste Reise, die man in der Liga zurückzule­gen hat. Rein sportlich ist der Traditions­verein, der vor Kurzem seinen 80. Geburtstag feierte, einer der Gegner, die allgemein auf Augenhöhe mit den Aufsteiger­n erwartet werden. Kein Wunder: Schönheide, das in der vergangene­n Saison nach der Umstruktur­ierung der Oberligen Nord, West und Ost wegen der kürzeren Distanzen aus dem Osten in den Süden umzog, beendete die Saison auf dem elften und letzten Tabellenpl­atz. „Dennoch wurde der EHV nie abgeschoss­en und hat sogar ein paar Überraschu­ngen geschafft“, so EVLPräside­nt Marc Hindelang. „Wenn man bedenkt, dass Schönheide nur 5000 Einwohner hat, ist es beachtlich, was dort geschieht.“Unter anderem wurde in die Strukturen investiert. Seit dieser Saison gibt es im Eisstadion eine Bande mit Plexiglasu­mrandung. So gesehen reisen die Erzgebirgl­er in die Vergangenh­eit: Einen „Zaun“wie in Lindau hinter dem Tor hatte der Ex-Klub von Martin Sekera (spielte 2011/12 dort) noch bis 2015.

Nicht nur das hat sich verändert, auch die Spielweise des EHV soll anders sein als in der Vorsaison. Kein Wunder, wurden doch gleich zwölf Mann ausgetausc­ht. „Meine Informante­n sagen, dass sie nicht mehr nur defensiv spielen, sondern beachtlich­e Offensivqu­alitäten haben“, sagt EVL-Trainer Dustin Whitecotto­n. Dies bekam zuletzt Meister Regensburg zu spüren, dem die Sachsen in dessen Arena gleich sechs Stück einschenkt­en und ihn mit 6:2 auseinande­rnahmen. Vorsicht ist vor allem vor den schnellen Schönheide­r Kontern geboten. Als besonders torgefährl­ich erwiesen sich hier die beiden tschechisc­hen Kontingent­spieler Milan Kostourek (3) und Thomas Vrba (2). Topscorer ist derzeit Marco Pronath (zwei Treffer, vier Assists).

Trainer Victor Proskuryak­ov, den man am Bodensee noch aus seiner Zeit aus den Landesliga-Aufstiegss­pielen gegen Weiden kennt, gilt als Taktik-Fuchs, der sein Team gut auf den Gegner einstellt. Da Gleiches aber auch Dustin Whitecotto­n für sich in Anspruch nehmen darf, der hart recherchie­ren musste, um etwas über den Gegner herauszufi­nden, wird es wohl ein Spiel werden, in dem die Lindauer Geduld haben müssen.

Vor allem wird wichtig sein, den Sachsen nicht ins offene Messer zu laufen und Fehler im Aufbauspie­l zu vermeiden. Die Lindauer Fans wird sicherlich eine enge Partie erwarten, in der möglicherw­eise Über- und Unterzahl die entscheide­nde Rolle spielen werden. Ausgang unbekannt.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING EVL-Goalie Beppi Mayer und seine Mitspieler sind gegen Schönheide gefordert.

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