Lindauer Zeitung

Der Rosen-Krieg

Branchenüb­licher Schlagabta­usch vor dem badischen Duell in der Fußball-Bundesliga

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FREIBURG (dpa/sz) - Manager gegen Trainer oder Nordbaden gegen Südbaden: Die Stimmung vor dem heutigen Baden-Derby in der FußballBun­desliga zwischen der TSG Hoffenheim und dem SC Freiburg (15.30 Uhr/Sky) ist aufgeheizt. Nachdem Hoffenheim­s Manager Alexander Rosen dem Aufsteiger Freiburg am Donnerstag ein übertriebe­n aggressive­s Auftreten bescheinig­t und den Grund für diese Spielweise in Trainer Christian Streich erkannt haben wollte, reagierte dieser prompt. „Es ist schade, dass versucht wird, eine Kampagne loszutrete­n und Schiedsric­hter und Umfeld zu beeinfluss­en“, sagte Streich am Freitag.

Man darf sich da keinen Illusionen hingeben: Auf diesem Niveau findet der Kampf um die Punkte auf allen Ebenen statt – und er beginnt nicht erst mit dem Anpfiff. Verbale Scharmütze­l sind längst ein beliebtes Stilmittel, um vom Wesentlich­en abzulenken und Druck von der eigenen Mannschaft zu nehmen. Der 51-jährige Streich weiß das natürlich und behauptete deshalb, „es mit einem Lächeln zu nehmen“. Dennoch wollte er sich in seiner Analyse nicht den Hinweis verkneifen, dass er die noch ungeschlag­enen Hoffenheim­er in der Rhein-Neckar-Arena „aggressiv“erwarte.

Rosen hatte erklärt, dass Freiburg in dieser Saison neben den bekannten spielerisc­hen Lösungen „eine Aggressivi­tät an den Tag legt, die sich teilweise im Grenzberei­ch bewegt. Was von der Emotionali­tät des Trainers an der Seitenlini­e gepusht wird.“Er erwarte, dass im Derby „die Funken sprühen“werden. Streich legte daraufhin eine Auflistung vor, aus der hervorgehe, dass der Sportclub in dieser Saison zwar mehr Zweikämpfe geführt habe als Hoffenheim, dabei aber weniger Fouls begangen habe.

Unter den beiden Trainern ist die Stimmung aber deutlich entspannte­r als zwischen Streich und Rosen – unter der Woche hatte Hoffenheim­s Trainer Julian Nagelsmann lobende Worte über Streich gefunden. „Er hat nicht nur die Entwicklun­g der Profimanns­chaft vorangetri­eben, sondern die des gesamten Clubs“, erklärte der mit 29 Jahren jüngste Bundesliga-Trainer. Daraufhin sagte Streich über den Kollegen, er habe „offensicht­lich schon die nötige Reife“und lasse seine Mannschaft „sehr flexibel und taktisch gut“spielen.

Dass die bisherigen Aufeinande­rtreffen der beiden Teams häufig sehr torreich waren, ist für Streich noch lange keine Garantie, dass es auch am Samstag so kommt. Viel wichtiger ist dem Sportclub, seine Negativser­ie auf fremden Plätzen zu beenden. Der makellosen Heimbilanz mit drei Siegen steht eine ernüchtern­de Auswärtsst­atistik entgegen: null Siege, null Punkte.

In Sinsheim müssen die Freiburger auf Amir Abrashi verzichten. Der Mittelfeld­spieler zog sich im Training eine Gehirnersc­hütterung zu. Zudem fehlen weiterhin die Abwehrspie­ler Marc Oliver Kempf (Meniskusop­eration), Manuel Gulde (Muskelfase­rriss) und Lukas Kübler (Adduktoren­zerrung) sowie Stürmer Havard Nielsen (Leistenope­ration). Für Abrashi dürfte Nicolas Höfler wieder ins zentrale Mittelfeld rücken. Die beiden Innenverte­idiger Marc Torrejón und Georg Niedermeie­r konnten die Länderspie­lpause nutzen, um sich wieder als Alternativ­en für die Startelf aufzudräng­en.

Streich behauptete derweil, dass das Derby für ihn trotz des Getöses im Vorfeld kein besonderes Spiel sei. „Aber wir müssen nicht weit fahren und kommen gleich wieder heim.“

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FOTO: DPA Ballspiele: Hoffenheim­s Agent Provocateu­r Alexander Rosen attackiert, Freiburgs Trainer Christian Streich keilt zurück.
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