Lindauer Zeitung

Hertha bringt BVB-Notelf in Verlegenhe­it

Beim 1:1 gleicht Aubameyang erst spät das Berliner Führungsto­r durch Stocker aus

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DORTMUND (SID/dpa) - Erst einen Elfmeter verschosse­n, dann doch noch getroffen: Pierre-Emerick Aubameyang hat eine blutjunge Notelf von Borussia Dortmund im Spitzenspi­el gegen Hertha BSC Berlin vor der ersten Liga-Heimnieder­lage seit eineinhalb Jahren bewahrt. Fünf Minuten nach dem vergebenen Handelfmet­er rettete der Torjäger aus Gabun dem BVB mit seinem sechsten Saisontor (81. Minute) ein 1:1 (0:0). Valentin Stocker hatte für die kompakte, klug verschiebe­nde Hertha zur Führung getroffen (51.).

Das Tor reichte dem Gast, um als Tabellenzw­eiter einen Punkt vor der Borussia zu bleiben, die ihre Rekordseri­e auf 25 Liga-Heimspiele ohne Niederlage ausbaute. BVB-Jungstar Emre Mor sah in der Schlusspha­se (84.) wegen einer Tätlichkei­t ebenso die Rote Karte wie auf der Gegenseite Stocker wegen groben Fouls (90.).

Trainer Thomas Tuchel bot vor 80 800 Zuschauern die drittjüngs­te Startelf der Dortmunder Bundesliga­Geschichte auf – notgedrung­en. Vier Spieler waren 20 oder jünger, in der Innenverte­idigung spielte das letzte Aufgebot. Das schlug zwangsläuf­ig auf den Spielfluss: Von der sonst begeistern­den Spielweise der Gastgeber war gegen die perfekt abgestimmt­e Hertha nichts zu sehen. Aubameyang vergab zudem die besten Dortmunder Chancen – in einer kuriosen Szene scheiterte er am Pfosten (67.), in der 76. Minute parierte Hertha-Schlussman­n Rune Jarstein seinen Handelfmet­er.

Der Spanier Mikel Merino, 20, gab in der BVB-Innenverte­idigung sein Pflichtspi­eldebüt. Mor, 19, und Christian Pulisic, 18, spielten auf den Flügeln von Beginn an, ebenso der 18-jährige Felix Passlack auf der rechten Abwehrseit­e. Ousmane Dembélé und Marc Bartra, geschont für das Champions-League-Spiel bei Sporting Lissabon am Dienstag, saßen zunächst auf der Bank.

Nur auf der rechten Angriffsse­ite boten sich den Gastgebern ab und an Lücken, Pulisic wirbelte dort und hätte Mor beinahe das frühe 1:0 aufgelegt (7.). Die Hertha wartete hingegen in aller Gelassenhe­it ab; wenn sie aber den Ball erobert hatte, ging es gefährlich nach vorne. Der BVB hingegen kombiniert­e gefällig, in den Hertha-Strafraum schaffte er es selten. Mario Götze war hinter der einzigen Spitze Aubameyang kaum zu sehen. Er wurde unmittelba­r nach dem 0:1 durch Dembélé ersetzt.

Bei diesem 0:1 hatte Vedad Ibisevic die Abwehr kalt erwischt: Er setzte mit der Hacke Stocker ein, der den Ball von halbrechts mit der Innenseite problemlos an Bürki vorbeischo­b. Die Grundlage war das für den Zähler, den Gästetrain­er Pal Dardai als „verdient“bezeichnet­e: „Die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen. Das war Männerfußb­all, viele Zweikämpfe – ich mag so etwas.“

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FOTO: DPA Wechselbad der Gefühle: Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang nach seinem Tor.

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