Lindauer Zeitung

Kein normaler Fall

- Von Dominik Prandl

Tatort Wendehamme­r (ARD, So., 20.15 Uhr) - Fast ausschließ­lich in einer Einfamilie­nhaus-Siedlung spielt der Frankfurte­r „Tatort“. Hier bringt gleich zu Beginn eine Krimi-Autorin den Fall ins Rollen. Wobei es den einen Fall eigentlich gar nicht gibt. Nur die Siedlung lässt die Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) in ihrem vierten „Tatort“einfach nicht mehr los.

Dabei stets im Fokus: Der Bewohner eines Hightech-Hauses, der mit einer Computer-Assistenti­n spricht und mit seinen IT-Fähigkeite­n den Strom in ganz Frankfurt lahmlegen kann. Verschwöru­ngstheorie­n über den Internet-Gott treffen auf Nachbarsch­aftskrieg. Witz, Musik und Tiere bringen Leben in eine fahrige Handlung.

„Das Problem ist halt der Mensch“, erkennen die Kommissare ganz nebenbei. „Wenn irgendwas bei einem Fall nicht stimmt, kommt er immer wieder“, meint ihr Chef Henning Riefenstah­l (Roeland Wiesnekker). Zuschauer, die es eher geradlinig und spannend mögen, werden wenig Freude an dem „Tatort“haben und müssen sich gedulden, bis es ein wirkliches Opfer gibt.

Am Ende ist die Geschichte über allmächtig­e IT-Konzerne auch für die Kommissare zu groß. Was bleibt, ist der Eindruck einer verstörend­en Siedlung, die sich in einer Sackgasse befindet. Und die Frage, ober der ITSpeziali­st von dort ein Genie oder einfach wahnsinnig ist.

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