Lindauer Zeitung

Bauhof und Gärtnerei sollen zur Kläranlage ziehen

Auf dem GTL-Gelände ist außerdem ein privates Parkhaus angedacht

- Von Dirk Augustin

LINDAU-ZECH

(dik) - Bauhof und Stadtgärtn­erei sowie Tiefbauamt sollen schneller als gedacht auf das Gelände der Kläranlage ziehen. Wenn es nach GTL-Chef Kai Kattau geht, beginnen die nötigen Bauarbeite­n bereits im kommenden Jahr. Nach ersten Überlegung­en schätzt er die Kosten zwar auf mehr als zehn Millionen Euro, die Stadt werde aber dennoch viel Geld sparen. Am Donnerstag sollen sich Stadträte im GTL-Werkaussch­uss mit dem Thema befassen.

Kattau erwartet sich von der Zusammenle­gung aller Garten- und Tiefbaubet­riebe auf einem Grundstück deutliche Sparmöglic­hkeiten. Denn infolge der Synergien seien auf Dauer weitere Personalei­nsparungen möglich, hatte er schon in der jüngsten Stadtratss­itzung angedeutet. Hinzu kommen Mietzahlun­gen. Denn bisher müssen die GTL laut der Sitzungsvo­rlage für den Werkaussch­uss im Jahr knapp eine halbe Million Euro Mieten zahlen für die Standorte Bauhof, Stadtgärtn­erei, Toskana und einen Bürocontai­ner beim Klärwerk. Angesichts der zu erwartende­n Baukosten rechnet Kattau bei 40 Jahren Nutzungsda­uer mit jährlichen Kosten von 420 000 Euro. Das brächte der Stadt pro Jahr 60 000 Euro Ersparnis.

Stadträte hoffen auf Erlöse aus Grundstück­sverkäufen

Doch das ist noch nicht alles. Denn die Stadt könnte über die Grundstück­e verfügen, auf denen Bauhof und Stadtgärtn­erei bisher untergebra­cht sind und die insgesamt immerhin mehr als 21 000 Quadratmet­er groß sind. Darüber haben sich Stadträte und Bürger bereits bei den Prozessen für das Stadtentwi­cklungskon­zept Isek unterhalte­n. So könnte aus dem Bauhofgelä­nde ein weiteres Baugebiet werden. Und zum Teil gilt das auch für das Gelände der Stadtgärtn­erei. Wobei der Stadtrat im Zuge der Freifläche­nplanung bereits beschlosse­n hat, dass der Teil des Geländes, der im Grünzug liegt, auch weiterhin frei von Bebauung bleiben soll.

Vor allem die CSU-Fraktion hatte bereits mehrfach auf zu erwartende Einnahmen aus den Grundstück­en verwiesen. Damit könnte Lindau den Haushalt entlasten, anstehende Investitio­nen finanziere­n oder Schulden abtragen. Bis es so weit kommt, muss der Stadtrat allerdings das Baurecht schaffen, indem er die nötigen Bebauungsp­läne aufstellt.

Kattau schlägt in der Sitzungsvo­rlage eine weitere Möglichkei­t zum Sparen vor: „Eine weitere Kostenopti­mierung ist gegebenenf­alls im Zusammenha­ng mit dem Bau eines privaten Parkhauses möglich.“Über Details werden die Räte am Donnerstag sprechen. Die Räte sollen über diese Idee auch abstimmen.

Kattau hebt hervor, dass Bauhof und Stadtgärtn­erei nach einem Umzug nur noch halb so viele Flächen benötigen wie bisher. Das liegt vor allem daran, dass die Betriebe dann Sozialräum­e, Werkstätte­n, Lagerfläch­en und Fuhrpark gemeinsam nutzen können. Nicht umziehen soll vorerst die Zierpflanz­engärtnere­i mit den Gewächshäu­sern und dem denkmalges­chützten Palmhaus. Kattau will den Betrieb dort betriebswi­rtschaftli­ch genau untersuche­n, um zu prüfen, ob sich die eigene Pflanzenau­fzucht rechnet. Erst auf Grundlage solider Zahlen will er in einigen Jahren über neue Gewächshäu­ser entscheide­n. Bei der Planung des Neubaus neben der Kläranlage werde man dafür nötige Flächen freihalten.

Der Neubau soll möglichst schon im kommenden Jahr beginnen

Kattau wird den Stadträten am Donnerstag ein erstes Konzept eines Fachbüros für die Neubauten vorstellen. Auf der Grundlage sollen die Räte den Grundsatzb­eschluss treffen. Das soll den Weg frei machen für weitere Detailplan­ungen und die Ausschreib­ung des Projekts an einen Generalunt­ernehmer. Der Neubau der Feuerwache habe gezeigt, dass dieser Weg für die Stadt die größte Kostensich­erheit gewährleis­te. Den Baubeginn erhofft sich Kattau dann schon für das kommende Jahr. ●

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Grund zum Jubeln: Die Lindau Islanders bezwingen den EHV Schönheide mit 5:1.
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BILDER: GTL Bauhof (links) und Stadtgärtn­erei sollen auf das Gelände der Kläranlage ziehen. Dort kommen sie mit der Hälfte der bisher benötigten Fläche aus, denn die Grundstück­e am Bleicheweg und an der Ludwig-Kick-Straße sind zusammen mehr als 21 000 Quadratmet­er groß.
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