Bauhof und Gärtnerei sollen zur Kläranlage ziehen
Auf dem GTL-Gelände ist außerdem ein privates Parkhaus angedacht
LINDAU-ZECH
(dik) - Bauhof und Stadtgärtnerei sowie Tiefbauamt sollen schneller als gedacht auf das Gelände der Kläranlage ziehen. Wenn es nach GTL-Chef Kai Kattau geht, beginnen die nötigen Bauarbeiten bereits im kommenden Jahr. Nach ersten Überlegungen schätzt er die Kosten zwar auf mehr als zehn Millionen Euro, die Stadt werde aber dennoch viel Geld sparen. Am Donnerstag sollen sich Stadträte im GTL-Werkausschuss mit dem Thema befassen.
Kattau erwartet sich von der Zusammenlegung aller Garten- und Tiefbaubetriebe auf einem Grundstück deutliche Sparmöglichkeiten. Denn infolge der Synergien seien auf Dauer weitere Personaleinsparungen möglich, hatte er schon in der jüngsten Stadtratssitzung angedeutet. Hinzu kommen Mietzahlungen. Denn bisher müssen die GTL laut der Sitzungsvorlage für den Werkausschuss im Jahr knapp eine halbe Million Euro Mieten zahlen für die Standorte Bauhof, Stadtgärtnerei, Toskana und einen Bürocontainer beim Klärwerk. Angesichts der zu erwartenden Baukosten rechnet Kattau bei 40 Jahren Nutzungsdauer mit jährlichen Kosten von 420 000 Euro. Das brächte der Stadt pro Jahr 60 000 Euro Ersparnis.
Stadträte hoffen auf Erlöse aus Grundstücksverkäufen
Doch das ist noch nicht alles. Denn die Stadt könnte über die Grundstücke verfügen, auf denen Bauhof und Stadtgärtnerei bisher untergebracht sind und die insgesamt immerhin mehr als 21 000 Quadratmeter groß sind. Darüber haben sich Stadträte und Bürger bereits bei den Prozessen für das Stadtentwicklungskonzept Isek unterhalten. So könnte aus dem Bauhofgelände ein weiteres Baugebiet werden. Und zum Teil gilt das auch für das Gelände der Stadtgärtnerei. Wobei der Stadtrat im Zuge der Freiflächenplanung bereits beschlossen hat, dass der Teil des Geländes, der im Grünzug liegt, auch weiterhin frei von Bebauung bleiben soll.
Vor allem die CSU-Fraktion hatte bereits mehrfach auf zu erwartende Einnahmen aus den Grundstücken verwiesen. Damit könnte Lindau den Haushalt entlasten, anstehende Investitionen finanzieren oder Schulden abtragen. Bis es so weit kommt, muss der Stadtrat allerdings das Baurecht schaffen, indem er die nötigen Bebauungspläne aufstellt.
Kattau schlägt in der Sitzungsvorlage eine weitere Möglichkeit zum Sparen vor: „Eine weitere Kostenoptimierung ist gegebenenfalls im Zusammenhang mit dem Bau eines privaten Parkhauses möglich.“Über Details werden die Räte am Donnerstag sprechen. Die Räte sollen über diese Idee auch abstimmen.
Kattau hebt hervor, dass Bauhof und Stadtgärtnerei nach einem Umzug nur noch halb so viele Flächen benötigen wie bisher. Das liegt vor allem daran, dass die Betriebe dann Sozialräume, Werkstätten, Lagerflächen und Fuhrpark gemeinsam nutzen können. Nicht umziehen soll vorerst die Zierpflanzengärtnerei mit den Gewächshäusern und dem denkmalgeschützten Palmhaus. Kattau will den Betrieb dort betriebswirtschaftlich genau untersuchen, um zu prüfen, ob sich die eigene Pflanzenaufzucht rechnet. Erst auf Grundlage solider Zahlen will er in einigen Jahren über neue Gewächshäuser entscheiden. Bei der Planung des Neubaus neben der Kläranlage werde man dafür nötige Flächen freihalten.
Der Neubau soll möglichst schon im kommenden Jahr beginnen
Kattau wird den Stadträten am Donnerstag ein erstes Konzept eines Fachbüros für die Neubauten vorstellen. Auf der Grundlage sollen die Räte den Grundsatzbeschluss treffen. Das soll den Weg frei machen für weitere Detailplanungen und die Ausschreibung des Projekts an einen Generalunternehmer. Der Neubau der Feuerwache habe gezeigt, dass dieser Weg für die Stadt die größte Kostensicherheit gewährleiste. Den Baubeginn erhofft sich Kattau dann schon für das kommende Jahr. ●