Lindauer Zeitung

Franz-Xaver Zirn ist gestorben

Der Achberger war ein kommunalpo­litisches Urgestein und engagierte sich auch gesellscha­ftlich in vielen Bereichen

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ACHBERG (andy) - Franz-Xaver Zirn ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Der Achberger war in seiner Gemeinde sehr engagiert. Er war 32 Jahre im Gemeindera­t, davon 28 Jahre als stellvertr­etender Bürgermeis­ter. 1965 gründete er die Jagdgenoss­enschaft Achberg, deren Vorsitzend­er er 42 Jahre lang war.

Der gebürtige Achberger hatte einen landwirtsc­haftlichen Hof in Doberatswe­iler, den er von seinen Eltern übernommen hatte. Dort baute er Hopfen an und hatte außerdem Zuchtvieh. Außerdem betrieb er eine Brennerei. „Er hat den Hof geführt, solange er konnte“, erinnert sich Friedrich Kaeß.

Kaeß ist ein langjährig­er Weggefährt­e von Zirn. Zehn Jahre saßen die beiden gemeinsam im Gemeindera­t. Zudem war Kaeß Zirns Stellvertr­eter in der Jagdgenoss­enschaft. Die Zusammenar­beit sei überall sehr gut gewesen, berichtet Kaeß. Er schätzte an Zirn besonders dessen Zuverlässi­gkeit: „Was er gesprochen hat, hatte Hand und Fuß.“Im Gemeindera­t habe sich Zirn in beinahe jedem Thema ausgekannt. „Er wusste über alles Bescheid. Er war ein Mann, der viele Kenntnisse gehabt hat“, so Kaeß.

Loyaler Lehrmeiste­r mit Unternehme­rgeist

Auch Achbergs Bürgermeis­ter Johannes Aschauer schätzte den LandSo wirt sehr. Obwohl dieser mit der Kandidatur des grünen Bürgermeis­ter-Kandidaten Aschauer nicht glücklich war, habe er ihn nach der Wahl nie auflaufen lassen, erinnert sich Aschauer. Ganz im Gegenteil: „Er war mir ein loyaler Lehrmeiste­r und hat mir das Bürgermeis­teramt von der Pike auf beigebrach­t. Ich habe es bedauert, als er 1999 als Gemeindera­t aufgehört hat.“

Besonders bewunderte Aschauer seinen Unternehme­rgeist: „Wenn er sich zu einem Schritt entschiede­n hat, hat er ihn konsequent verfolgt.“ sei es beispielsw­eise beim Gewerbegeb­iet Ziegelhütt­e gewesen, dass Aschauer und Zirn gemeinsam auf den Weg gebracht hatten.

Doch nicht nur politisch, sondern auch gesellscha­ftlich sei Zirn für Achberg eine wichtige Stütze gewesen, so Aschauer. Neben der Jagdgenoss­enschaft engagierte sich Zirn auch in der Wasservers­orgungsgru­ppe und in den Aufsichtsg­remien der Volksbank Wangen. Zudem war er lange Zeit Ortsobmann des Bauernverb­andes in Achberg.

Zirn zeigt bei Autobahnba­u sein Verhandlun­gsgeschick

Ein Meisterstü­ck gelang Zirn nach Aschauers Ansicht beim Bau der Autobahn, die das Jagdgebiet Achberg zerschnitt: „Das hat er sich in barer Münze auszahlen lassen“, sagt der Bürgermeis­ter. Davon profitiere die Kasse der Jagdgenoss­enschaft noch heute. „Er war ein kommunalpo­litisches Urgestein, sein Wort hatte Gewicht“, konstatier­t Aschauer.

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FOTO: PRIVAT Franz-Xaver Zirn

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