Fachkliniken Wangen planen Ärztehaus
Der aktuelle Um- und Ausbau lief bislang weitgehend nach Plan – Mehr Parkraum geplant
WANGEN - Die Fachkliniken Wangen sehen sich bei ihrem Um- und Ausbau auf gutem Weg. Vieles sei bislang nach Plan verlaufen, Mitarbeiter und Patienten akzeptierten die seit Sommer laufenden Baustellen am Haupthaus sowie im Kind-Mutter-Gebäude. Unterdessen schmiedet die Spezialgesundheitseinrichtung bereits weitere Pläne: Der Aufbau eines Ärztehauses ist geplant, und auch die Errichtung eines Parkhauses haben die Verantwortlichen im Blick.
Walter Frick ist Leiter Planung, Organisation und Projekte an den Fachkliniken. Bei ihm laufen die diversen Fäden zu den beiden seit August vergangenen Jahres laufenden Baustellen auf dem Gelände am Vogelherd zusammen. Seine vorläufige Bilanz des auf einen Zeitraum bis 2019 angelegten, rund 20 Millionen Euro teuren Ausbaus fällt grundsätzlich positiv aus.
Denn: Die Neugestaltung des zentralen Eingangsbereichs mit neuem Bistro und Außenterrasse ist abgeschlossen. Und am Hauptgebäude seien bis Weihnachten Dach und Fassade dicht gewesen. Seither laufe der Innenausbau – unabhängig vom Wetter. Geht es im östlichen Teil des Hauses planmäßig so weiter, hieße das: Bereits im August könnten die aufgestockten Gebäudeteile in Betrieb genommen werden. Dem ersten Teil der angestrebten Neuordnung in dem Haus stünde dann nichts mehr im Weg.
Kinderklinik im dritten Stock
Dies beinhaltet beispielsweise den Umzug der Kinderklinik ins dritte Obergeschoss mit 16 Betten. Dann geht es an den Westteil. Sind auch dort die Bauarbeiten beendet, steht das Stockwerk darunter komplett für 30 Betten der Neurologie zur Verfügung. Das ist es, was Krankenhausdirektor Harald Becker unter der angestrebten Neuordnung der Fachbereiche versteht: Alles soll in dem im Kern fast 90 Jahre alten und immer wieder erweiterten Haupthaus möglichst logisch zueinander gefügt werden – mit entsprechend kurzen Wegen für die Patienten als Ziel.
Begonnen hat längst auch der Anbau an den, dem Haupteingang vorgelagerten Kind-Mutter-Bereich. Er wird erweitert, damit schwer kranke Kinder und deren Angehörige künftig mehr Komfort genießen können. Beispielsweise durch abtrennbare Doppelzimmer, wie Alwin Baumann, Leiter der Kliniken für Kinder und Jugendliche, kurz nach dem Baustart gesagt hatte.
Doch dort bremste der Winter den Elan, man verlor rund sechs Wochen Zeit, wie Walter Frick berichtet. Die Eröffnung des Neubaus ist aktuell für Mitte November geplant. Anschließend wird das bestehende Gebäude saniert und auf den von Alwin Baumann zitierten heutigen Stand der Anforderungen gebracht.
Für Walter Frick ist während all dieser Bauabschnitte vor allem ein „gutes Miteinander“wichtig – von Mitarbeitern, Patienten und Bauleuten. Harald Becker ergänzt dazu: „Die Patientenversorgung steht über allem.“Entsprechend kleiner müsse man während einzelner Bauphasen mitunter die Bettenbelegung planen.
„Für Kinder hochspannend“
Letztendlich seien die baustellenbedingten Beeinträchtigungen bis dato aber geringer gewesen als gedacht: „Ich dachte, es wird deutlich schlimmer“, sagten Frick und Baumann fast gleichlautend. Letzterer hat zudem eine positive Auswirkung der Baustelle auf die kleinen Patienten ausgemacht: „Für Kinder ist das hochspannend.“
Spannend dürfte es auch in den kommenden Jahren an dem zum Waldburg-Zeil-Verbund gehörenden Fachkliniken werden. Denn die Verantwortlichen denken – durchaus konkret – über die aktuell laufenden Baustellen hinaus: Sie planen den Aufbau eines Ärztehauses oder medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) – und zwar aufbauend auf dem bisherigen Angebot am Vogelherd: „Wir wollen unser jetziges Leistungsspektrum optimieren und keinem niedergelassenen Arzt etwas wegnehmen.“
Auch wolle man keine Konkurrenz zu anderen Krankenhäusern wie der Oberschwabenklinik aufbauen: „Wir sind kein Akutkrankenhaus im Sinne der Regelversorgung, sondern eine Spezialeinrichtung. Letztlich sei ein MVZ ein „Trend, dem man sich nicht verschließen kann“.
Medizinisch kämen dort folgende Disziplinen in ambulanter Form in Betracht: Pneumologie, Neurologie, Hals-Nasen-Ohren, Radiologie, Onkologie und Dialyse. Dieses Jahr gehöre dabei zur Konzeptphase, wobei der Krankenhausdirektor bekennt: „Wir sind in vielseitigen Gesprächen.“Laut Alwin Baumann seien dabei Mediziner von sich aus auf die Fachkliniken zugekommen.
Projekte für 2018 und später
Konkret wird es aber noch nicht: „Das sind Projekte für 2018 fortfolgende“, so Becker. Dies gilt auch für den Bau eines Parkhauses. Denn Stellflächen sind schon jetzt zu vielen Tageszeiten Mangelware. „Parken ist ein großes Reizthema hier“, so Becker. Wenn dann noch das im vorderen Teil des Geländes geplante MVZ hinzu käme, sieht man sich in der Pflicht. Und deshalb ist nach aktuellem Stand vorgesehen, das Parkhaus direkt an das Ärztehaus anzubinden. Bessere Parkmöglichkeiten soll es über kurz oder lang auch für die Mitarbeiter geben. So soll der Personalparkplatz Richtung Hammerweiher neu strukturiert werden.
Künftig ein Ärztehaus, dazu ein Parkhaus, die Erweiterung des Hauptgebäudes in die Höhe und der Anbau des Kind-Mutter-Bereichs: Bei all dem ist klar, dass es auf dem Areal der Fachkliniken künftig räumlich enger zugehen wird. Auf die Lage ist man aber noch wie vor stolz. Harald Becker dazu: „Das wollen wir erhalten.“