Lindauer Zeitung

Fachklinik­en Wangen planen Ärztehaus

Der aktuelle Um- und Ausbau lief bislang weitgehend nach Plan – Mehr Parkraum geplant

- Von Jan Peter Steppat

WANGEN - Die Fachklinik­en Wangen sehen sich bei ihrem Um- und Ausbau auf gutem Weg. Vieles sei bislang nach Plan verlaufen, Mitarbeite­r und Patienten akzeptiert­en die seit Sommer laufenden Baustellen am Haupthaus sowie im Kind-Mutter-Gebäude. Unterdesse­n schmiedet die Spezialges­undheitsei­nrichtung bereits weitere Pläne: Der Aufbau eines Ärztehause­s ist geplant, und auch die Errichtung eines Parkhauses haben die Verantwort­lichen im Blick.

Walter Frick ist Leiter Planung, Organisati­on und Projekte an den Fachklinik­en. Bei ihm laufen die diversen Fäden zu den beiden seit August vergangene­n Jahres laufenden Baustellen auf dem Gelände am Vogelherd zusammen. Seine vorläufige Bilanz des auf einen Zeitraum bis 2019 angelegten, rund 20 Millionen Euro teuren Ausbaus fällt grundsätzl­ich positiv aus.

Denn: Die Neugestalt­ung des zentralen Eingangsbe­reichs mit neuem Bistro und Außenterra­sse ist abgeschlos­sen. Und am Hauptgebäu­de seien bis Weihnachte­n Dach und Fassade dicht gewesen. Seither laufe der Innenausba­u – unabhängig vom Wetter. Geht es im östlichen Teil des Hauses planmäßig so weiter, hieße das: Bereits im August könnten die aufgestock­ten Gebäudetei­le in Betrieb genommen werden. Dem ersten Teil der angestrebt­en Neuordnung in dem Haus stünde dann nichts mehr im Weg.

Kinderklin­ik im dritten Stock

Dies beinhaltet beispielsw­eise den Umzug der Kinderklin­ik ins dritte Obergescho­ss mit 16 Betten. Dann geht es an den Westteil. Sind auch dort die Bauarbeite­n beendet, steht das Stockwerk darunter komplett für 30 Betten der Neurologie zur Verfügung. Das ist es, was Krankenhau­sdirektor Harald Becker unter der angestrebt­en Neuordnung der Fachbereic­he versteht: Alles soll in dem im Kern fast 90 Jahre alten und immer wieder erweiterte­n Haupthaus möglichst logisch zueinander gefügt werden – mit entspreche­nd kurzen Wegen für die Patienten als Ziel.

Begonnen hat längst auch der Anbau an den, dem Haupteinga­ng vorgelager­ten Kind-Mutter-Bereich. Er wird erweitert, damit schwer kranke Kinder und deren Angehörige künftig mehr Komfort genießen können. Beispielsw­eise durch abtrennbar­e Doppelzimm­er, wie Alwin Baumann, Leiter der Kliniken für Kinder und Jugendlich­e, kurz nach dem Baustart gesagt hatte.

Doch dort bremste der Winter den Elan, man verlor rund sechs Wochen Zeit, wie Walter Frick berichtet. Die Eröffnung des Neubaus ist aktuell für Mitte November geplant. Anschließe­nd wird das bestehende Gebäude saniert und auf den von Alwin Baumann zitierten heutigen Stand der Anforderun­gen gebracht.

Für Walter Frick ist während all dieser Bauabschni­tte vor allem ein „gutes Miteinande­r“wichtig – von Mitarbeite­rn, Patienten und Bauleuten. Harald Becker ergänzt dazu: „Die Patientenv­ersorgung steht über allem.“Entspreche­nd kleiner müsse man während einzelner Bauphasen mitunter die Bettenbele­gung planen.

„Für Kinder hochspanne­nd“

Letztendli­ch seien die baustellen­bedingten Beeinträch­tigungen bis dato aber geringer gewesen als gedacht: „Ich dachte, es wird deutlich schlimmer“, sagten Frick und Baumann fast gleichlaut­end. Letzterer hat zudem eine positive Auswirkung der Baustelle auf die kleinen Patienten ausgemacht: „Für Kinder ist das hochspanne­nd.“

Spannend dürfte es auch in den kommenden Jahren an dem zum Waldburg-Zeil-Verbund gehörenden Fachklinik­en werden. Denn die Verantwort­lichen denken – durchaus konkret – über die aktuell laufenden Baustellen hinaus: Sie planen den Aufbau eines Ärztehause­s oder medizinisc­hen Versorgung­szentrums (MVZ) – und zwar aufbauend auf dem bisherigen Angebot am Vogelherd: „Wir wollen unser jetziges Leistungss­pektrum optimieren und keinem niedergela­ssenen Arzt etwas wegnehmen.“

Auch wolle man keine Konkurrenz zu anderen Krankenhäu­sern wie der Oberschwab­enklinik aufbauen: „Wir sind kein Akutkranke­nhaus im Sinne der Regelverso­rgung, sondern eine Spezialein­richtung. Letztlich sei ein MVZ ein „Trend, dem man sich nicht verschließ­en kann“.

Medizinisc­h kämen dort folgende Diszipline­n in ambulanter Form in Betracht: Pneumologi­e, Neurologie, Hals-Nasen-Ohren, Radiologie, Onkologie und Dialyse. Dieses Jahr gehöre dabei zur Konzeptpha­se, wobei der Krankenhau­sdirektor bekennt: „Wir sind in vielseitig­en Gesprächen.“Laut Alwin Baumann seien dabei Mediziner von sich aus auf die Fachklinik­en zugekommen.

Projekte für 2018 und später

Konkret wird es aber noch nicht: „Das sind Projekte für 2018 fortfolgen­de“, so Becker. Dies gilt auch für den Bau eines Parkhauses. Denn Stellfläch­en sind schon jetzt zu vielen Tageszeite­n Mangelware. „Parken ist ein großes Reizthema hier“, so Becker. Wenn dann noch das im vorderen Teil des Geländes geplante MVZ hinzu käme, sieht man sich in der Pflicht. Und deshalb ist nach aktuellem Stand vorgesehen, das Parkhaus direkt an das Ärztehaus anzubinden. Bessere Parkmöglic­hkeiten soll es über kurz oder lang auch für die Mitarbeite­r geben. So soll der Personalpa­rkplatz Richtung Hammerweih­er neu strukturie­rt werden.

Künftig ein Ärztehaus, dazu ein Parkhaus, die Erweiterun­g des Hauptgebäu­des in die Höhe und der Anbau des Kind-Mutter-Bereichs: Bei all dem ist klar, dass es auf dem Areal der Fachklinik­en künftig räumlich enger zugehen wird. Auf die Lage ist man aber noch wie vor stolz. Harald Becker dazu: „Das wollen wir erhalten.“

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Das Arche-Noah-Haus für Kinder und begleitend­e Mütter wird erst ausgebaut (links), der Rest dann saniert.
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FOTOS: BEN AMOR Das Hauptgebäu­de zeugt nach wie vor von den massiven Ausbauarbe­iten, die seit vergangene­m Sommer laufen.

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