Lindauer Zeitung

Bürgern Einblick in Thermen-Pläne gewähren

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Zum Thema „Neue Therme in Lindau“: Die Stadt Lindau ist schon ziemlich weit mit ihrer Planung zur größten „Super-Therme“am Bodensee mitten im Landschaft­sschutzgeb­iet Eichwald, die die Stadt mit 490 000 Euro 30 Jahre lang bezuschuss­en soll. Das sind immerhin 14 700 000 Euro Zuschuss, die Stadt in 30 Jahren berappen soll.

Geht der Vertragspa­rtner pleite, ist er nicht haftbar. Die Stadt trägt dann alleine das volle Risiko. Diesen ominösen Vertrag der Stadt mit dem künftigen Betreiber der „Therme“können die Stadträte zehn Tage einsehen, dürfen ihn aber nicht kopieren.

Eindruck einer Kungelei sollte vermieden werden

So werden eine öffentlich­e Diskussion und eine unabhängig­e Beratung zum Gesamtkomp­lex verhindert. Wo bleibt die Transparen­z, wenn nur den Stadträten dieser Vertrag zugänglich gemacht werden soll? So entsteht leicht der Eindruck einer Kungelei, die bei so einem Großprojek­t, das, wenn es reicht, 12,56 Millionen Euro kosten soll. Wird sich die Stadt für die „Therme“mit diesem Betrag verschulde­n, wenn der Vertragspa­rtner, der schon mit 490 000 Euro jährlich bezuschuss­t wird, in Konkurs gehen sollte?

Alle Vertragste­xte, die zur Finanzieru­ng dieses Projekts unterschri­eben werden sollen, müssen allen Bürgern, also der Allgemeinh­eit, öffentlich gemacht werden – und zwar sofort. Es geht schließlic­h um Steuergeld­er der Stadt.

Es bleiben noch zahlreiche Fragen offen

Es bleiben noch viele Fragen offen. Es soll wohl die Liegefläch­e für die Badegäste im Eichwaldba­d nach dem Bebauungsp­lan um 4000 Quadratmet­er verkleiner­t werden, oder wird eine 130 Meter lange und sieben Meter hohe Schallschu­tzwand zwischen dem Eisstadion und der Sauna gebaut?

Man hat bei der bisherigen Planung den Eindruck, dass man die Öffentlich­keit und die Bürger über die wahren Kosten und Risiken im Unklaren lassen will. Fritz Reutemann, Lindau

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