Center Parcs vergibt Großaufträge
Arbeiten am Zentralgebäude sollen demnächst beginnen
LEUTKIRCH - Weitgehend abgeschlossen sind mittlerweile die nötigen Rodungsarbeiten auf dem Gelände des früheren Munitionslagers bei Urlau. Dort will der Tourismuskonzern Center Parcs, eine Tochter der Gruppe „Pierre & Vacances“, bis Ende 2018 einen Ferienpark errichten, der nach Einschätzung des Unternehmens neue Maßstäbe für Einrichtungen dieser Art setzen werde.
Die Erwartungen in der Region an diese Investition sind groß. Nach den zuletzt präsentierten Planungen sollen 1000 Ferienhäuser errichtet werden. Im Mittelpunkt der Anlage wird ein großes Zentralgebäude, der sogenannte Market Dome, stehen. Der Spatenstich für das Projekt fand im Oktober 2016 statt. Der milde Winter habe die danach weiter nötigen Vorarbeiten erleichtert. „Wir sehen den weiteren Bauarbeiten positiv entgegen und werden den Zeitplan voraussichtlich fristgerecht einhalten können“, betonte auf Anfrage Frank Daemen, der Direktor für die CenterParcs-Einrichtungen in Deutschland.
Größtes Tourismusprojekt in Deutschland
Rund 350 Millionen Euro sollen in den Bau des Parks fließen, der aktuell als das größte Tourismusprojekt in Deutschland gilt. Auf einer vor wenigen Monaten veröffentlichten Übersicht rangiert der Park auf Rang 18 der derzeit vom Volumen her größten Baustellen in ganz Deutschland.
Nach den jetzt bekannt gewordenen Entscheidungen haben die in der Region bekannten Firmen Kutter und Hebel den Großauftrag für den Bau des Market Dome erhalten. Diese Bietergemeinschaft habe bereits damit begonnen, die Kellerarbeiten und das Gießen der Bodenplatte vorzubereiten. Mehrfach hatte der Konzern schon in der Vergangenheit betont, bei dem Bau der Ferienanlage stark darauf zu achten, dass ein Teil der möglichen Wertschöpfung in der Region verbleibe. Das Zentralgebäude, zu dem auch eine große Badelandschaft gehören wird, soll aber nicht nur den Feriengästen vorbehalten sein.
Während der Verhandlungen mit der Stadt Leutkirch und der bayerischen Marktgemeinde Altusried, auf deren Gemarkung ein Teil des Areals angesiedelt ist, wurde von Center Parcs auch ein Sonderrabatt für die Bevölkerung der beiden Kommunen zugesichert, um das Bad nutzen zu können.
Center Parcs legt in der jetzt vorliegenden Stellungnahme erneut großen Wert darauf, dass „die Natur einer der Kernpunkte des Konzepts“des Unternehmens sei. Wörtlich heißt es: „Der Einsatz von ökologischen Materialien, Recycling sowie Energieeinsparung haben beim Bau und der Pflege der Parks erste Priorität.“Deshalb auch will der Konzern die aus der militärischen Vergangenheit des Geländes stammenden Straßen und Wege weitgehend nutzen. Auch zwei der früheren Bunker sollen erhalten bleiben, aber nicht als Anschauungsobjekte, sondern als Brut- und Schlafmöglichkeiten für Vögel und Fledermäuse.
Noch im April soll nach dem jetzigen Stand in Teilen des Areals mit der Begrünung begonnen werden als Gegenpol zu den massiv nötigen Rodungsarbeiten. Außerdem hat sich der Konzern zu Ausgleichsmaßnahmen für die Eingriffe an anderen Stellen in der Region verpflichtet.