„Ich hab das als soziale Verpflichtung angesehen.“
Bauernverband Lindau ehrt Gaby Kulmus und Helmut Jäger für ihr jahrelanges Engagement
HERGENSWEILER (isa) - Der Bayerische Bauernverband Lindau hat Gaby Kulmus aus Grünenbach zur Ehrenkreisbäuerin und den Lindauer Helmut Jäger zum Ehrenobmann ernannt. Zudem verabschiedete der Lindauer Ortsverband auf seiner „Ehrungsveranstaltung“alle Engagierten, die aus ihren Ämtern ausgeschieden sind und ehrte gleichzeitig diejenigen Ehrenamtlichen, die auch heute noch ihr Amt seit teilweise vielen Jahren innehaben. Immerhin waren das zusammen 648 Jahre Ehrenamt, die gewürdigt wurden.
Kreisobmann Elmar Karg sagte: „Heutzutage wird die Bereitschaft, Verantwortung zu tragen immer weniger.“Er freute sich jedoch darüber, dass der Bauernverband mit diesem Problem nicht zu kämpfen habe. Das liegt seiner Meinung nach daran, dass der Verband immer bestrebt ist, sich für die Landwirtschaft und ihre Bauern einzusetzen. „Ihr habt unserem Berufsstand die Stange gehalten“, lobte er die Ehrenamtlichen.
Landrat ehrt Kulmus und Jäger stellvertretend für Ehrenamtliche
Landrat Elmar Stegmann betonte: „Die Landwirtschaft spielt bei uns im Landkreis eine wichtige Rolle.“Auch, weil die vielfältige Kulturlandschaft eine ebenso vielfältige Landwirtschaft erlebe. Durch den Bauernverband habe die Landwirtschaft „eine starke Stimme“. „Der Landrat lobte die Ehrenamtlichen: „Sie sind stark gefordert und machen das auch noch in ihrer Freizeit.“Er ehrte stellvertretend für alle Ehrenamtlichen die ausgeschiedene Kreisbäuerin Gaby Kulmus und den vergangenes Jahr als Kreisobmann abgetretenen Helmut Jäger.
Der Bezirkspräsident des Bezirksverbands Schwaben, Alfred Enderle, blickte auf die jahrzehntelange Arbeit des Bauernverbands zurück. Er sagte: „Wir haben viel Großes miteinander erlebt.“So seien die Landwirte durch die Globalisierung, die Marktöffnung und die Euro-Einführung immer vor neuen Herausforderungen gestanden. Sie bewältigten sie und das, so betonte Enderle, funktioniere nur im Verband. Dessen Stärke sei, dass „unsere Leute“immer wieder Politiker ansprächen. Mittlerweile sei die Landwirtschaft bei vielen Themen der „Problemlöser“. „Das geht nur, wenn wir an einem Strick ziehen und zwar am gleichen Ende.“
Enderle war es denn auch, der Helmut Jäger zum Ehrenobmann ernannte. „Du bist mit 19 Jahren dazugekommen und seither dabei.“Angefangen hatte Jäger 1969 im Kreisvorstand und als Delegierter des Bayerischen Jungbauernverbandes. 2016 schied er als stellvertretender Kreisobmann aus. Ihm folgte vergangenes Jahr Karg. Zudem war Jäger 48 Jahren im 1968 gegründeten Lindauer Bauernverband aktiv. Enderle sagte: „Du bist quasi ein Zeitzeuge, du bist ein Urgestein. Der Name Jäger ist bundesweit in den Köpfen drin. Nicht weil du laut bist, sondern weil du mit Nachdruck dran bleibst.“
Jäger bleibt den Obstbauern als Präsident des Bayerischen Erwerbsobstbau-Verbandes sowie als Vorstand der Bundesfachgruppe Obstbau erhalten. Er antwortete auf die Lobrede: „Ich hab das als soziale Verpflichtung angesehen.“Dadurch, dass er weder in den Krieg ziehen noch zum Militär musste, habe er sich gedacht: „Das ist das Beste, was ich für unseren Berufsstand machen kann.“
Bindeglied zwischen Verband und Mitgliedern
Die neue Kreisbäuerin Sonja Müller wiederum verabschiedete ihre Vorgängerin Gaby Kulmus mit sehr persönlichen Worten und ihr für ihr 20jähriges Engagement dankte, bei dem sie stets auch das Wohlbefinden der Frauen im Blick gehabt habe. Anschließend ernannte Anni Fries, die Bezirksbäuerin Schwabens, Kulmus zur Ehrenkreisbäuerin. In ihrer Rede stellte Fries die Arbeit der Ehrenamtlichen als „Bindeglied vom Verband zu den einzelnen Mitgliedern“heraus. Zudem betonte sie: „Wir haben viel in der Öffentlichkeit bewegt. Das gelebte Ehrenamt, das von Ihnen ausgeht, ist unbezahlbar.“