Den Monitor richtig einstellen
Häufig sind die Displays zu dunkel, zu hell, zeigen zu wenig Kontrast oder die falschen Farben
MÜNCHEN/BASEL (dpa) - Helligkeit und Schärfe – klar. Auch mit dem Begriff Kontrast können die meisten Computernutzer etwas anfangen. Doch wer tiefer in die Einstellungen seines Monitors hinabsteigt, versteht spätestens beim Stichwort „Farbtemperatur“oft nur noch Bahnhof. Das Herumspielen an den vielen Reglern lohnt sich aber. Denn das Ergebnis ist nicht nur ein besseres Bild, sondern vielleicht sogar besserer Schlaf.
Um die verschiedenen Einstellungen zu ändern, hat jeder Monitor sein eigenes Menü, aufgerufen über Funktionstasten oder -rädchen am Gehäuse. Wie das Menü genau funktioniert und was sich dort alles ändern lässt, ist von Hersteller zu Hersteller und von Modell zu Modell unterschiedlich. Fast immer stehen jedoch mehrere Modi für verschiedene Anwendungen zur Wahl – für die Arbeit und zum Surfen, für Filme, für Spiele oder für die Bildbearbeitung.
Wer mit den vorgefertigten Profilen nicht ganz glücklich ist, kann einzelne Werte dann immer noch ändern. Bei vielen Monitoren lassen sich die geänderten Einstellungen dann als benutzerdefiniertes Profil abspeichern und schnell aufrufen.
Doch welcher Wert ist der richtige? Dafür besitzt Windows die eingebaute Kalibrierhilfe DCCW, die unerfahrene Anwender Schritt für Schritt durch die richtigen Einstellungen führt. Alternativ gibt es im Internet zahlreiche Testbilder. Das „PC-Magazin“ empfiehlt zum Beispiel die Testseiten für Schwarz- und Weißpunkt auf simpelfilter.de – damit können auch Anfänger leicht überprüfen, ob Helligkeit und Kontrast an ihrem Monitor richtig eingestellt sind.
Außerdem empfehlen die Experten, die Einstellungen für Farbtemperatur und Gamma-Wert zu überprüfen. Ein guter Startwert für die Farbtemperatur ist laut „PC-Magazin“6500K – damit entspricht das Weiß auf dem Monitor etwa dem Tageslicht. Höhere Werte sorgen für kühlere Farben, eine niedrigere Farbtemperatur empfindet das menschliche Auge als wärmer. Der GammaWert heißt auf manchen Monitoren auch Gamma-Korrektur: Damit können Nutzer gegensteuern, wenn das Display Schatten oder Farben zu dunkel oder zu hell zeigt.
Blaues Licht hält einen wach
Um die richtige Darstellung von Rot, Blau und Gelb geht es auch bei der professionellen Kalibrierung. „Damit wird gewährleistet, dass die Farben am Monitor die gleichen sind, die nachher zum Beispiel beim Ausdruck von Bildern zu sehen sind“, erklärt Leopold Holzapfel. Zum Einsatz kommt dabei ein Colorimeter genanntes Messgerät. Das hängt vor dem Display und prüft, welche Farben der Monitor zeigt.
Welche Farben der Monitor zeigt, kann sogar Auswirkungen auf den Schlaf haben. Dazu gibt es zahlreiche Studien. Die Faustregel ist demnach: Je mehr blaues Licht ein Display abstrahlt, desto wacher bleibt der Nutzer – und desto schlechter ist der Schlaf, wenn man kurz vorher noch zum Beispiel am PC hockt. Dagegen helfen Programme wie f.lux, die das Monitorbild der Tageszeit anpassen:
Und auch sonst kann ein ordentlich eingestellter Monitor die Gesundheit positiv beeinflussen – natürlich vor allem die der Augen. Wichtig ist zum Beispiel ein hoher Kontrastwert.
Trotzdem kann es aber passieren, dass die Augen nach langer Arbeit am PC schlappmachen. Schuld daran ist aber nicht unbedingt ein falsch eingestellter Monitor. Der Grund ist häufig, dass wir am Computer zu konzentriert arbeiten und darüber das Blinzeln vergessen. Bewusstes Blinzeln, feuchtigkeitsspendende Augentropfen und regelmäßige Bildschirmpausen verhindern, dass es so weit kommt.