Autobauer Porsche sieht sich auf Digitalkurs
STUTTGART (dpa) - Der Sport- und Geländewagenbauer Porsche will seine digitalen Geschäfte in relativ kurzer Zeit deutlich steigern. In fünf bis sieben Jahren solle der Umsatzanteil digitaler Dienste bei zehn bis 30 Prozent liegen, sagte Finanzvorstand Lutz Meschke am Freitag in Stuttgart. Derzeit liegt der Anteil praktisch bei null.
Zur Begründung verwies Meschke auf Kundengewohnheiten, die sich verändern. Perspektivisch würden weniger Menschen ein eigenes Auto haben und stattdessen häufig auf automatisierte Mietfahrzeuge setzen. „Ab 2023 müssen wir uns auf sinkende Absatzzahlen einstellen, alles andere wäre blauäugig“, so Meschke.
Als Beispiel, wie Porsche künftig abseits herkömmlichen Autoverkaufs Geld verdienen könnte, nannte Meschke Zusatzfunktionen im Fahrzeug, die man auf Knopfdruck spontan buchen könnte – etwa ein spezielles Scheinwerferlicht, dessen Nutzung dann freigeschaltet würde.
Porsche hat ein sehr gutes Jahr hinter sich, der operative Gewinn stieg um 14 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Die Stuttgarter Firma ist neben Audi der wichtigste Ertragsbringer im VWKonzern. Pro 100 Euro Umsatz machte Porsche 17,40 Euro operativen Gewinn und damit deutlich mehr als 2015 (15,80). In der Autobranche hat nur Ferrari einen höheren Rendite-Wert (19,20).
Für 2017 rechnet Porsche aber nur mit moderaten Zuwächsen bei den Auslieferungen und beim Umsatz. Das operative Ergebnis könnte der Prognose zufolge stagnieren. (Foto: dpa)