Lindauer Zeitung

Jöckel wirft OB und Stadtrat Fehler vor

FDP fordert Kauf des Parkplatzg­rundstücks für die Therme durch die Stadt

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(lz) - FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel kritisiert in einer Pressemitt­eilung Oberbügerm­eister Gerhard Ecker und die Stadtratsm­ehrheit: Zusammen hätten sie den Kauf des als Parkplatz für die Therme benötigten Grundstück­s durch die Stadt verhindert. Das sollten sie nicht dem Investor überlassen, Lindau solle vielmehr das Vorkaufsre­cht nutzen.

Bereits im Sommer vor drei Jahren hätte die Stadt Lindau das gesamte frühere Bahngrunds­tück von der CA-Immo für 1,75 Millionen Euro kaufen können, schreibt Jöckel in einer Pressemitt­eilung. Die Stadt hätte auf dem 82 000 Quadratmet­er großen Grundstück seitdem sogar schon einen Parkplatz einrichten und entspreche­nde Gebühren kassieren können, fügt Jöckel hinzu. Doch das habe die Mehrheit im Stadtrat nicht gewollt.

Nun habe Investor Andreas Schauer das Grundstück kaufen müssen und könne durch die späteren Einnahmen aus Parkgebühr­en den Kauf des Geländes finanziere­n. Sollte Schauer allerdings in finanziell­e Schieflage geraten, werde er die Flächen gewinnbrin­gend verkaufen, mutmaßt Jöckel, „und die Stadt kann dann nur gute Miene zum bösen Spiel machen, oder das Bad geht bankrott“. Jöckel spricht von einem „Knebelvert­rag“, den der Stadtrat verhindern solle. Dies umso mehr als die Überlegung­en beim Parkraumko­nzept dahin gehen, nahe beim Eichwald einen Auffangpar­kplatz mit Shuttlebus oder Shuttle-Schiff auf die Insel einzuricht­en.

Jöckel fordert, dass Stadt Vorkaufsre­cht wahrnimmt

Deshalb fordert Jöckel, dass die Stadt ihr Vorkaufsre­cht wahrnimmt, „damit der Investor seine Mittel ausschließ­lich für seine Therme und unser Strand- und Familienba­d Eichwald verwenden kann“.

Der Stadtrat hatte das Vorkaufsre­cht vor einigen Jahren nur deshalb beschlosse­n, weil Jöckel als Unternehme­r selbst mit Geschäftsf­reunden damals das Grundstück kaufen wollte. Dass Ratskolleg­en ihm das damals zum Vorwurf gemacht hatten, nennt Jöckel jetzt „rufschädig­end“.

Während OB Ecker und andere Verantwort­liche Jöckel mehrfach dafür verantwort­lich gemacht hatten, dass die CA-Immo inzwischen doppelt so viel Geld für das Grundstück haben will, schreibt der FDP-Stadtrat die Schuld dem OB und vor allem CSU und SPD zu.

Jöckel verweist auf die Bahn AG, mit deren frei werdenden Flächen auf der Insel und in Reutin, bei denen ähnliches drohe: Die Bahn entwidme seit Jahren Flächen, die sie dann zu Höchstprei­sen verkaufe, „siehe auch Alte-Kantine mit neun Wohnungen auf der Hinteren Insel! Dort liegt der Preis bereits bei über 2,5 Millionen Euro.“Auch deshalb dürfe die Stadt ihre Grundstück­e auf der Hinteren Insel nicht nur für Grünland sowie Park- und Abstandsfl­ächen verwenden, sondern sollte ebenfalls große Bereiche für Bauland einplanen. Das müsse zwischen Bahn und Stadt vernünftig und ausgewogen sein. Jöckel kritisiert: „Das funktionie­rt aber leider auch nur bedingt.“

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FOTO: SCHAUER & CO FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel kritisiert Oberbügerm­eister Gerhard Ecker und die Stadtratsm­ehrheit, weil sie das Parkplatzg­rundstück für die Therme nicht gekauft hat.

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