Sie kommen immer wieder zurück
In vier Partien im April gelingt dem VfB Stuttgart ein Treffer kurz vor dem Abpfiff
NÜRNBERG (dpa/SID/sz) - Der Weg zurück in die Bundesliga kostet den VfB Stuttgart derzeit unheimlich viel Kraft und besonders auch Nerven. Mit einer erneuten Energieleistung holte sich der Tabellenführer einen 3:2 (2:0)-Sieg beim 1. FC Nürnberg. Wie wertvoll der Last-Minute-Erfolg ist, zeigte sich jedoch erst viele Stunden später – als auch die Verfolger Eintracht Braunschweig und Hannover 96 ihre Spiele gewannen. Dadurch bleibt es im Aufstiegsrennen weiter extrem eng.
Zweifel am Aufstieg hat Club-Legende Guido Buchwald nicht mehr. „Ich bin überzeugt davon: Der VfB schafft das und ich freue mich auf eine Bundesligasaison“, sagte er dem SWR. Eine meisterliche Leistung lieferte der VfB bei den Franken überweite Strecken zwar nicht ab, aber dafür stimmten Einstellung und Kondition. Wieder einmal. Mit dem letzten Schuss machte der eingewechselte Florian Klein den Sieg in Nürnberg klar. „Unfassbar. Wie schon oft konnten wir uns in der letzten Minute belohnen“, sagte Torjäger Simon Terodde.
Mit seinem 21. Saisontor hatten er und sein Sturmpartner Daniel Ginczek die frühe 2:0-Führung des Clubs ausgeglichen. Warum die Stuttgarter aber auch beim FCN erneut erhebliche Startschwierigkeiten hatten, bleibt ein Rätsel – war den meisten beim VfB im Anschluss aber zunächst relativ egal. „Wir haben nicht irgendwie ein Spiel gewonnen. Sondern über eine außergewöhnliche Willensleistung an einem Tag, wo wir nicht alles richtig gemacht haben, hier in Nürnberg gewonnen“, sagte Trainer Hannes Wolf nach dem vierten Kraftakt innerhalb eines Monats. Im April demonstrierte der VfB eine unbändige Willenskraft und gaben sich auch in schwachen Spielen nie geschlagen. Am 26. Spieltag gab es ein 3:3 gegen Dynamo Dresden. Gegen die Sachsen holte der VfB ein 0:3 auf, Terodde traf per Elfmeter in der 94. Minute zum Ausgleich. Drei Tage später folgte ein 1:1 bei 1860 München – das Tor für den VfB erzielte Marcin Kaminski in der 92. Minute.
Gegen Arminia Bielefeld stand es 0:1 und 2:2, ehe Terodde in der 89. Minute der Siegtreffer gelang. Gegen den FCN stand es nun am Samstag nach 33 Minuten 0:2. Dann trafen Terodde und der eingewechselte Ginczek in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit – Klein markierte in der 91. Minute dann das 3:2. Drei Punkte beträgt der Vorsprung des VfB auf die punktgleichen Braunschweig und Hannover auf den Plätzen zwei und drei. Sechs auf Union Berlin auf Platz vier. Der VfB bleibt somit weiter erster Favorit im Kampf um den Aufstieg, doch es bleibt weiter eng.
Am Sonntag kommt nun den FC Erzgebirge Aue nach Stuttgart, der beim 3:1 gegen Würzburg am Sonntag erneut einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenverbleib holte und so etwas wie der Club der Stunde ist in Liga zwei. Seit der Verpflichtung des ehemaligen VfB-Jugendcoaches Domenico Tedesco spielen die Sachsen erstaunlich stark und haben mittlerweile drei Punkte Vorsprung auf den Abstiegsrelegationsplatz, den nach dem 0:1 gegen Braunschweig 1860 München belegt.
Der VfB will sich den Zweitligatitel nicht mehr nehmen lassen. „Das Ziel rückt näher mit den Spielen, die wir jetzt gewinnen“, sagte Ginczek. Dennoch müssen sie besser werden. „Inhaltlich haben wir einige Dinge nicht gut gemacht, wo wir uns auch steigern wollen für die nächsten Spiele“, sagte Trainer Wolf. Vor allem in der Anfangsphase. Tore: 1:0 Bagceci (24.), 2:0 Hörger (36.), 2:1 Darwiche (52.). Rote Karte für Schulte (Offenbach, 2., Notbremse). Regionalliga Bayern (31.Spieltag): FV Illertissen – TSV Rosenheim 2:3 (1:3) Tore: 0:1 Majdancevic (23.), 1:1 Jann (27.), 1:2 Marinkovic (30.), 1:3 Majdancevic (33.), 2:3 Schaller (85.). – Zuschauer: 100. Schweinfurt 05 – FC Memmingen 3:4 (1:2) Tore: 0:1 Schimmer (16./Foulelfmeter), 0:2 Eisenmann (28.), 1:2 Müller (31.), 2:2 Müller (69.), 2:3 Schimmer (71.), 2:4 Schimmer (84.), 3:4 Kracun (90.+3). – Zuschauer: 902.