Wildschwein für Denis
Nein, einen weißbärtigen Alten – mit goldener Sichel Misteln schneidend – haben wir gestern in Köln nicht gesehen. Auch wäre uns niemand aufgefallen, der via Lieferanteneingang Hummer, einigermaßen frischen Fisch, Steinöl (alternativ: Rote-Rüben-Saft), Schnudelfix und Druidenmix ins Teamhotel der Eishockey-Nationalmannschaft gebracht hätte. Schlussfolgerung: Marco Sturms Mannen werden es im Eröffnungsspiel heute gegen die USA ohne Zaubertrank probieren. Die WeltAnti-Doping-Agentur dürfte das freuen, die Herren über die deutsch-französische Puckwerker-WM sicherlich auch. Hatten sie doch etwas ganz anderes als unlauteren Kräftezuwachs im Sinn, als sie Asterix und Obelix vor Jahresfrist zu Weltmeisterschaftsmaskottchen kürten. Wir zitieren: „Für ... die teilnehmenden Teams stellen Asterix und Obelix zwei Identifikationsfiguren dar, die zeigen: Nichts ist unmöglich.“Wer da jetzt an einen japanischen Automobilisten denkt, der irrt: Pferdestärken kannte das kleine gallische Dorf nur einzeln – und wiehernd.
Egal. Viel wichtiger ist sowieso, dass Deutschlands Verteidiger Konrad Abeltshauser seine Maskottchen-Hausaufgaben offenbar gemacht hat. Der, selbst aus einem unbeugsamen bajuwarischen Weiler stammend, weiß: „Der Asterix bei uns ist der Yannic Seidenberg.“172 Zentimeter klein, doch in Sachen Cleverness ein richtig Großer. Und: „Der Obelix ist der Denis Reul, der braucht keinen Zaubertrank mehr, um den Gegnern eine auf den Deckel zu geben.“Klar doch, bei einsdreiundneunzig und 110 Kilogramm Kampfgewicht! Nicht bestätigt übrigens hat Konrad Abeltshauser Gerüchte, dass heute Wildschwein zum Frühstück serviert worden sei für die Kollegen A. und O. – pardon: S. und R.
Könnte helfen, auf dem Eis. Falls nicht, tröstet eines definitv: Die spinnen, die Amerikaner.