Bürger entsorgen Kunststoffe bald an Wertstoffinsel
ZAK hat erfolgreich mit DSD-Firma verhandelt – Ab Januar auch Blechdosen in grünen Säcken erlaubt
LINDAU - So manchen Bürger im Kreis Lindau nervt es, dass er seine Verpackungskunststoffe im grünen Sack sammeln und zum Wertstoffhof fahren muss. Das wird sich ändern: Ab Januar können Joghurtbecher und Plastikfolien von Obst und ähnlichem auch in einen neuen Container an den Wertstoffinseln entsorgt werden. Zudem dürfen künftig Blechdosen ebenfalls in die grünen Säcke wandern, die bisher ausschließlich Kunststoffabfällen vorbehalten sind. Auf diese Änderungen hat sich jetzt der Abfallzweckverband ZAK mit dem zuständigen DSD-Unternehmen geeinigt.
Alle drei Jahre muss der Zweckverband für Abfallwirtschaft Kempten, wie der ZAK offiziell heißt, mit dem Dualen System Deutschland DSD neu verhandeln über das Entsorgen der Verpackungsabfälle. Deutschlandweit besteht das Duale System aus elf Entsorgungsfirmen, für Oberallgäu, Kempten und Lindau ist die Firma Zentek zuständig. Die hatte dem ZAK ein Holsystem aufzwingen wollen, in dem alle Verpackungsreste in einen Sack oder eine Tonne wandern und einmal im Monat abgeholt würden, so ZAK-Geschäftsführer Karl-Heinz Lumer im Gespräch mit der Lindauer Zeitung.
Hintergrund sei, dass bisher im ZAK-Verbandsgebiet pro Einwohner 17,3 Kilogramm sogenannte Leichtverpackungen (LVP) eingesammelt werden – nach DSD-Ansicht zu wenig. Denn andernorts sei dieser Anteil deutlich höher. Lumer macht eine Gegenrechnung auf: „Da sind dann in den dort 30 Kilo LVP aber auch bis zu 40 Prozent Störstoffe drin“– sprich Restmüll. Damit blieben unterm Strich auch nur rund 18 Kilo übrig, was dem bisherigen ZAKAufkommen entspreche.
DSD zahlt gut 1,1 Millionen Euro fürs Mitbenutzen
Der Gegenvorschlag des ZAK: Er öffnet seine Wertstoffinseln im Verbandsgebiet für das unkomplizierte Einwerfen von Verpackungskunststoffen. Im Verbandsgebiet gibt es rund 550 Stück dieser Inseln, zumeist mit Containern für Blech, Kartonverbunde, Altpapier und dreierlei Glasfarben. „Wir haben angeboten, dass es künftig dort jeweils einen Container gibt, in den die Bürger dann Blech, Saft- und Milchtüten und auch ihre Plastikabfälle wie Joghurtbecher und Verpackungsfolien einwerfen dürfen“, schildert Lumer die geplante Änderung. Damit würde der ZAK dann eine „haushaltsnahe Entsorgung anbieten“. Nach einem ersten Nein habe Zentek jetzt diesen Vorschlag akzeptiert. Deshalb sollen die Wertstoffinseln des ZAK bis Ende Dezember entsprechend neu organisiert werden, damit die erweiterte Entsorgungsmöglichkeit am 1. Januar 2018 starten kann.
Den grünen Sack und das Bringsystem zu seinen Wertstoffhöfen wird der ZAK auch danach beibehalten. „Aber ab Januar dürfen dann Blechdosen ebenfalls in unseren grünen Sack“, kündigt Lumer an.
Das DSD zahlt dem ZAK übrigens ab 2018 jährlich gut 1,1 Millionen Euro dafür, dass es dessen Wertstoffhöfe und Containerinseln für das Erfassen der Verpackungsabfälle mitbenutzen darf.