Mit Glück und Strategie zur Opti-WM
Segeln: Unerwarteter Erfolg für den Lindauer Luca Jost
Am 3. Juli fliegt er nach Thailand, vom 11. bis 21. Juli findet dort die WM mit voraussichtlich 250 Teilnehmern aus über 50 Nationen statt. „Wir mussten unterschreiben, dass wir nicht mitkommen“, meinte Frank Jost. Die fünf jungen Segler, zwei Trainer und eine Betreuerin werden die Delegation bilden. Die WM-Ausscheidung in Warnemünde hatte mit einem recht überraschenden Wettfahrtsieg von Luca Jost begonnen. „Es war Bodenseewind, sehr drehend“, betonte Frank Jost. „Das beflügelt schon.“Ein sechster und ein zweiter Platz folgten, sodass der WYC-Segler nach dem ersten Tag in Führung lag. Auch am zweiten Tag wehte wieder nur leichter Wind. Luca Jost zeigte Nerven, flog in der sechsten Wettfahrt wegen Frühstarts sogar aus der Wertung. Doch den Rückschlag konnte er aus dem Kopf bringen und verbesserte sich am dritten Tag bei deutlich stärkerem Wind wieder auf den fünften Rang.
Risiko oder Unsicherheit
Nur wenige Punkte hatte er auf sehr erfahrene Segler Vorsprung – und stand vor der Frage: Risiko und die Top-5 anpeilen – oder auf Sicherheit fahren und mit dem Ticket für die EM zufrieden sein? Er entschied sich für die zweite Variante, kam als 18. ins Ziel. Andere dagegen ließen sich auf Zweikämpfe ein und verloren mehr.
Luca Jost rutschte nur auf Rang sechs im Endergebnis zurück. Leonardo Honold (BYC Überlingen Vierter insgesamt, verzichtete aber wegen Klassenwechsels auf das WMTicket, Luca Jost rückte nach – und war happy, dass er doch bei der WM dabei sein wird.
Strömen sonst nach der Siegerehrung alle schnellstmöglich nach Hause, so ging es nun ungewohnt weiter: Einkleidung mit den TeamKlamotten, Besprechung der Vorbereitungs-Maßnahmen. In zwei Wochen „muss“Luca Jost beim Goldenen Opti in Kiel segeln, die Pfingstferien sind komplett mit Segeln durchgeplant. Training und dänische Meisterschaft in Kerteminde, dann nochmal Training in Warnemünde. Danach drei Wochen zu Hause und Schulbank-Drücken im ValentinHeider-Gymnasium, dann Abflug nach Thailand.
Fit gemacht für den Erfolg hatte den jungen Segler das Training beim Württembergischen Yacht-Club in Seemoos. Dreimal in der Woche wird dort Opti-Training angeboten, zweimal passt es auch in Lucas Stundenplan. Zu Hause machte er Koordinationsund Krafttraining, geht zweibis dreimal pro Woche joggen.
„Ich bin natürlich sehr stolz, dass wir wieder einen so guten Opti-Segler bei uns im Verein haben“, sagt WYC-Jugendleiter Felix Diesch. „Familie Jost hat sich auf Anhieb gut mit unserem Trainer Willy Brandt verstanden, und so kam es, dass die Kinder auch für den WYC starten wollten, nachdem sie erst einmal bei uns trainiert haben“, so Diesch. Brandt gratulierte Luca Jost gleich persönlich in Warnemünde, da er gerade auf Heimaturlaub in Rostock war.