Lindauer Zeitung

Stadtrat entscheide­t im Juni über Bürgerbege­hren

Bund Naturschut­z und Bürgerinit­iative Eichwald weisen Kritik von Peter Borel zurück

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LINDAU (dik) - Der Stadtrat soll sich im Juni mit dem Bürgerbege­hren gegen die geplante Therme im Eichwald befassen. Wahrschein­lich werde es dazu eine Sondersitz­ung geben, sagte Pressespre­cher Jürgen Widmer auf Anfrage der LZ. Bereits nächste Woche sei das nicht möglich. Währenddes­sen weisen Bund Naturschut­z und Bürgerinit­iative Eichwald Vorwürfe zurück, die Peter Borel erhoben hatte.

Jürgen Müller hat mitgeteilt, dass die Bürgerinit­iative wahrschein­lich in dieser Woche die Unterschri­ften für das Bürgerbege­hren gegen die Therme bei der Stadtverwa­ltung einreichen werde. Müller forderte daraufhin, diesen Punkt auf jeden Fall im Stadtrat nächste Woche zu behandeln und zu beschließe­n. Bei Zustimmung des Stadtrats wäre die Verwaltung bis zum Bürgerents­cheid gebunden und dürfte nichts tun, was den Zielen des Bürgerbege­hrens entgegenlä­uft. Deshalb mahnt Müller den Oberbürger­meister zur Eile: „Andernfall­s besteht die Gefahr, dass Du und der Stadtrat vollendete Tatsachen schaffen, um das Bürgerbege­hren auszuhebel­n.“

Einen Teil der Fakten habe die Stadt bereits geschaffen, sagte Widmer auf Anfrage der LZ: „Die Verträge zwischen Stadt und Schauer sind unterschri­eben.“Das hatte der Stadtrat mit großer Mehrheit möglich gemacht. Auf Grundlage der Stadtratsb­eschlüsse hätten die Bäderbetri­ebe auch all die Abbauarbei­ten schon erledigt, die ohne Genehmigun­g erlaubt seien. Für alles andere habe die Verwaltung einen Antrag beim Landratsam­t gestellt. „Sobald die Genehmigun­g da ist, werden wir mit dem eigentlich­en Rückbau beginnen.“

Wenn die BI die Unterschri­ften für das Bürgerbege­hren einreicht, werde die Verwaltung alles gründlich prüfen. Dazu gehören die Unterschri­ften ebenso wie die rechtliche Prüfung. Das werde eine Weile dauern. Wahrschein­lich sei eine Sondersitz­ung des Stadtrats im Juni. Einen genauen Termin nannte Widmer nicht.

BN und BI fordern, Borel solle seine Behauptung zurücknehm­en

Bund Naturschut­z und BI Eichwald weisen Vorwürfe des ÖDP-Kreisvorst­andsmitgli­eds Peter Borel zurück, der seinen Austritt aus dem BN unter anderem damit begründet hatte, dass der BN mit der BI Kinder eingesetzt habe, um Werbung gegen die Therme zu machen. Kinder seien laut BN im Rahmen der jährlichen Haus- und Straßensam­mlung im ganzen Landkreis unterwegs und sammelten Geld für die Naturschut­zarbeit vor Ort und in ganz Bayern. „Die Spenden, die bei uns für die BI eingehen, werden sauber getrennt geführt und keinesfall­s mit den übrigen Spenden für den BN vermischt“, sagt Schatzmeis­terin Birgit Mäckle-Jansen. Der BN fordert deshalb, Borel solle seine Behauptung zurücknehm­en, der BN missbrauch­e Kinder für eine Spendensam­mlung, die nicht dem eigenen Zweck diene.

Die BI wirft Borel eine „absichtlic­he und diffamiere­nde Falschbeha­uptung“vor „mit dem Ziel die BI wie auch den BN in den Dreck zu ziehen“. Die BI-Sprecher schreiben in einer Pressemitt­eilung von „versuchtem Rufmord“. Die BI sammle nach wie vor Spenden, um gegen die Therme zu klagen. „Diese Spende muss im Verwendung­szweck das Kennwort Eichwald enthalten Diese Mittel werden auch nur dafür verwendet!“Für die BI hätten weder Kinder noch Erwachsene aktiv Geld gesammelt.

Der BN wiederholt seine seit Jahren vorgetrage­ne Kritik an dem geplanten neuen Bad: Seit Langem bekämpfe er umfangreic­he Pläne, im Eichwald ein großes neues Bad zu schaffen, da seiner Meinung nach viele auf nationaler und europäisch­er Ebene geschützte Gebiete erhebliche­n Schaden nähmen. Gegen eine naturschut­zverträgli­che Sanierung des Familienba­des habe der BN nie Einwände gehabt. Das habe BN-Kreisvorsi­tzender Erich Jörg dem Kritiker Peter Borel in einem Gespräch deutlich gemacht, worauf Borel mit Verständni­s reagiert habe. Umso verwundert­er reagieren nun die Naturschüt­zer auf Borels Austritt aus dem BN.

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