Heiberfest ist zumindest für dieses Jahr abgesagt
Veranstalter machen Polizei und Landratsamt verantwortlich
SIGMARSZELL (dik) - Die Veranstalter haben das Heiberfest für dieses Jahr abgesagt. Möglicherweise finde das Fest sogar nie mehr statt, heißt es auf einer Facebookseite. Polizei und Landratsamt weisen den Vorwurf zurück, das Fest durch Auflagen unmöglich gemacht zu haben.
Das Heiberfest-Orgateam habe sich entschlossen, das Fest für dieses Jahr abzusagen. Ob das in den kommenden Jahren nochmal stattfinden werde, könne man derzeit nicht sagen, „Die Zeichen hierfür stehen aber schlecht“, heißt es in der Erklärung weiter. Das Fest sei mit viel Arbeit verbunden. „Umso mehr hat uns enttäuscht, dass aufgrund von unverhältnismäßig strengen Vorgaben von Landratsamt und Polizei die Durchführung dieses Festes immer schwerer gemacht wurde.“Zudem beschweren sich die Veranstalter, dass die Lindauer Zeitung jeweils auf Grundlage des Polizeiberichts über Schlägereien und ähnliche Probleme berichtet hatte.
Die Angesprochenen weisen die Vorwürfe von sich. Laut Sibylle Ehreiser hat das Landratsamt seit Jahren kaum Kontakt zu den Veranstaltern, weil das Sache der Verwaltungsgemeinschaft Sigmarszell sei.
Lindaus Vize-Polizeichef Thomas Steur berichtet von jahrelangen Gesprächen. Dabei habe man das Festende auf 3 Uhr vorverlegt, weil es später häufig zu Gewaltausbrüchen gekommen sei. Laut Steur hatte die Polizei zuletzt auch Anzeige erstattet, weil die Veranstalter nicht die gemäß Genehmigung erforderliche Zahl von Ordnern im Dienst hatte und weil Minderjährige nach 24 Uhr auf dem Festplatz und dort Zugang zu harten Alkohol in der Bar hatten. Die Veranstalter hätten auch nicht den Partypass für Minderjährige eingesetzt.
Dabei sei die Polizei nicht besonders streng, sondern lege den gesetzlichen Maßstab an, „wie bei allen anderen Festen auch“. Als vorbildlich hebt Steur dabei die Veranstalter des Erdbeerbowlenfestes hervor, die inzwischen alle Probleme im Griff hätten: „Das ist ein vorbildliches Fest geworden.“
Die LZ hat im Vorjahr aus dem Polizeibericht von einem Betrunkenen berichtet, der ins Krankenhaus musste und von einer Schlägerei, die bereits beendet war, als die Polizisten vor Ort waren. Vor zwei Jahren hatte eine Gruppe aus Österreich provoziert und eine Massenschlägerei mit bis zu 30 Teilnehmern angezettelt.