„Wellbappn“begeistern im Zeughaus
Hans Well kommt zum zweiten Mal mit seinen Kindern nach Lindau
geliebt haben. Obligatorisch sind die Gstanzl auf die Gastgeberstadt zu Beginn. Da bekommt Lindau, das Well den „Blinddarm vom Bayernland“nennt, sein Fett weg. Er amüsiert sich über die vielen Baustellen, über „Therminator“Schauer und darüber, dass der Mang überall seine Nase drin habe, demnächst wohl auch bei der Spielvereinigung. Die CSU löse sich selbst auf und beim Pfarrer Oblinger wisse man nicht, ob der aus dem 16. oder 17. Jahrhundert stamme.
Danach beißt die Well-Familie wie üblich all die Mächtigen in Bayern: die CSU mit allen ihren Wichtigen und Wichtigtuern vom Ministerpräsidenten über den MöchtegernNachfolger Markus Söder und den Generalsekretär Scheuer. Auch die Kirche und all die anderen bekommen ihr Fett weg, von der Feuerwehr, der nichts zustandebringenden SPD und den Lichtgestalten Beckenbauer und Hoeneß.
Das Schulsystem haben die WellKinder schon hinter sich. Sarah studiert jetzt Interkulturelle Kommunikation, Tabea studiert an der Musikhochschule in München Volksmusik mit Schwerpunkt Geige und Jonas weiß offenbar nicht so recht, was er machen soll. Mit manch einem Lehrer haben sie aber noch Rechnungen offen, die sie mit einem Lied begleichen: „Ich hasse Kinder – darum bin ich von Beruf Lehrer geworden.“
„Da ist der Wurm drin“
Sie weisen auf den Zusammenhang zwischen SUV-fahrenden Eltern auf dem Weg zum Kindergarten und der Vielzahl von Unwettern und Überschwemmungen hin: „Schau, wias gießt.“Sie verraten Seehofers Alptraum von der Loslösung Bayerns von Deutschland mit all den Folgen, der ihn bewogen hat, sich wieder mit Merkel zu vertragen. Sie geben den Streit der Mütter neben dem Spielfeldrand eines Fußballspiels der FJugend wieder, der in einer Schlägerei ausartet. Aber die hat was Gutes, denn im Ort gibt es jetzt eine DamenRugby-Mannschaft.
Und die Wells blödeln vor sich hin: „Da ist der Wurm drin“, also im Apfel ebenso wie in der Rom-Pilgerin, die mit geistlichen Herren unterwegs war. Herrlich auch die Vorstellung, dass Donald Trump als Mexikaner wiedergeboren wird und vor einer unüberwindlichen Mauer steht: „Gerechtigkeit muss sein.“
Auf der Zeughausbühne geht es gerecht zu. Das Publikum verlangt und bekommt ein paar Zugaben. Doch dann ist Schluss, denn die vier müssen packen und zurück nach Hause fahren. Am Montag folgt wieder der Studienalltag.