Lindauer Zeitung

Nuber macht es sich zu leicht

- Von Dirk Augustin

Im Improvisie­ren sind die Verantwort­lichen der Stadt für Kinderbetr­euung offenbar wirklich gut. Im zweiten Jahr in Folge zaubern sie in Not die benötigten Betreuungs­plätze her. Doch im Gegensatz zur Haltung des Hauptamtsl­eiters ist das Problem damit keineswegs gelöst. Denn es muss nicht sein, dass die Stadt in jedem Frühjahr einige Eltern für ein paar Wochen in helle Aufregung versetzt, weil die nicht wissen, wohin die Kinder sollen.

Außerdem ist es schön, dass Lindau im Tannergebä­ude Betreuungs­plätze schafft. Doch das ist schwierig für Eltern, die in Zech oder Schachen wohnen. Deshalb ist es unverständ­lich, dass Nuber Forderung abtut, die Lage der Kinderbetr­euung in Lindau gründlich zu analysiere­n. Verwaltung und Stadträte sollten wissen, wo derzeit Kinder leben, wo also Betreuungs­plätze sinnvoll wären. Es reicht nicht, die da einzuplane­n, wo sie in einigen Jahren nötig werden, denn den Mangel gibt es schon jetzt.

Stadträte wie Günther Brombeiß haben außerdem Recht, die solche Untersuchu­ngen seit mehr als einem Jahr auch für die Schulen fordern. Denn auch da waren die Verantwort­lichen lange Zeit von zurückgehe­nden Zahlen ausgegange­n. Das erweist sich jetzt als falsch, weil die Lindauer mehr Kinder bekommen, weil mehr junge Familien in Lindau leben wollen. Darauf hat die Stadtpolit­ik viele Jahre hingearbei­tet. Jetzt sollten sie sich diesen Erfolg nicht kaputtmach­en.

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