Friedhof bekommt Urnengräber
Neben Familiengräbern sind auch anonyme Bestattungen geplant
ACHBERG (tel) - Der Friedhof in Esseratsweiler bekommt Urnengräber. Diese sollen möglichst einheitlich sein und trotzdem die traditionelle Friedhofskultur bewahren. Der Bebauungsvorschlag von Kämmerin Tanja Ruh bietet neben individuellen Familiengräbern auch anonyme Bestattungsmöglichkeiten an.
Letztes Jahr hat der Gemeinderat Achberg beschlossen, die Kindergräber auf dem Friedhof Esseratsweiler zu räumen und stattdessen eine Urnengrabanlage anzulegen. Deshalb hat Ruh die Friedhöfe in der Umgebung Achbergs besucht, sich Ideen für einen Bebauungsplan geholt. Diesen hat sie in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgelegt. Der Entwurf orientiert sich an einer zwölf Meter langen Hecke. Auf vier Metern Breite sollen die neuen Urnengräber angelegt werden.
Der Platz ist in drei Teile eingeteilt. Den hinteren Teil bildet eine befestigte Fläche, auf der drei Stelen stehen. „Hier können die Namen der Bestatteten angebracht werden“, sagte Ruh. Außerdem könnten Angehörige dort Blumen und Kränze ablegen. Die mittlere Stele solle sofort befestigt werden, die beiden seitlichen nur bei Bedarf. Das Urnenfeld davor ist eine Rasenfläche, die vom Bauhof gepflegt werden soll. Die Wiese soll unberührt bleiben. Das heißt, diese Gräber sind für Angehörige, die das Grab nicht schmücken und pflegen wollen. „In diesem Teil werden die Urnen entweder anonym oder mit Namensschild auf der Stele bestattet“, so Ruh. Ungefähr 100 Urnen hätten Platz. „Der Bedarf für Achberg liegt bei 50 Gräbern.“
Der Rest des Rasens solle bepflanzt werden. Vor der Wiesenfläche entstehen bis zu vierzehn Urnengräber, die wie Familiengräber gestaltet sind. Vier Urnen finden in einem Grab Platz. Bis auf den Grabstein können die Angehörigen das Grab individuell gestalten. Achbergs Bürgermeister Johannes Aschauer will die Friedhofskultur beibehalten und sagte auf der Gemeinderatssitzung. „Wenn Angehörige das Grab pflegen wollen, müssen wir das gewährleisten.“
Der Haushaltsplan veranschlagt 20 000 Euro für die Gestaltung. Wie viel die Gräber kosten sollen, ist derzeit noch unklar. Zuerst müsse geklärt werden, was der Bau der Gräber kostet. Die Mitglieder des Gemeinderats stimmten einstimmig für den Vorschlag von Ruh. „Jetzt müssen Kostenaufstellung und Anfragen an Firmen gemacht werden“, erklärte Ruh. Gemeinderat Artur Lanz sieht viele Vorteile an dem Entwurf. „So können die Leute auswählen was wollen.“