Friedrichshafen bekommt eine Seebühne
Vor dem GZH schwimmt im Juli eine Insel, auf der auch das Stadtorchester spielt
- Die Bregenzer Festspiele lassen grüßen: Die Bühne, die von 13. bis 24. Juli vor dem GrafZeppelin-Haus im See schwimmen wird, hat mit 16 auf neun Meter zwar nicht die Ausmaße der bekannten österreichischen Plattform. Dafür dürfte es in Friedrichshafen wesentlich beschaulicher zugehen. Wie die Stadt bestätigt, stehen bereits die Termine für drei Kulturveranstaltungen fest: Jazzkonzert am 21. Juli, Open Air des Stadtorchesters am 22. Juli und Klassikmatinee am 23. Juli.
Als Sitzgelegenheit das malerische Ufer vor dem GZH, im Arm den/die Liebsten/Liebste und ein leckeres Getränk, zur Augenweide den unwiderstehlichen Bodensee, von dem auch noch feine Musik herüberschwappt – eine herrliche Vorstellung, die im Juli Wirklichkeit werden soll. „Sommerinsel, die GZH-Bühne im See“und „Nur noch acht Wochen ...“, so geheimnisvoll hört sich eine Nachricht an, die das Graf-Zeppelin-Haus auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat. Des Rätsels Lösung: Von 14. bis 23. Juli wird im Seeabschnitt vor dem GZH eine Bühne installiert, die 16 Meter breit und neun Meter tief und damit fast viermal so groß wie ein Boxring ist.
Ein weiteres Detail, das Monika Blank, Pressesprecherin der Stadt Friedrichshafen, auf SZ-Anfrage mitteilt: „Der Zugangssteg ist acht Meter lang und 2,4 Meter breit.“Gesichert werden Bühne und Steg mit einem Seilgeländer. Außerdem sollen Netze dafür sorgen, dass niemand unter der Insel durchtauchen kann. Wenn keine Veranstaltung stattfindet, wird der Zugang gesperrt.
Sommerinsel zu vermieten
Das GZH miete die schwimmende Bühne an, weshalb keine Kosten für Anschaffung oder Lagerung anfallen würden. Damit die Zuschauer genug sehen und hören, werde die Sommerinsel mit einem sogenannten „Ground Support“ausgerüstet, also mit Traversen für Licht und Ton. Angedacht ist Monika Blank zufolge die Seebühne auch an Unternehmer für gastronomische Veranstaltungen, zum Beispiel Firmenfeiern oder Galaabende, zu vermieten. Veranstalter, wie das Kulturbüro der Stadt Friedrichshafen oder Vereine, können die schwimmende Bühne ebenfalls nutzen. „Ob Eintritt verlangt wird, entscheidet der jeweilige Veranstalter“, erklärt die Friedrichshafener Pressesprecherin. Drei Konzerte sind bereits geplant: Ein Konzert des Vereins JazzPort findet am Freitag, 21. Juli, statt. Das Häfler Stadtorchester präsentiert am Samstag, 22. Juli, um 19 Uhr auf der Sommerinsel „Summer Winds“, der Eintritt ist frei. Und am Sonntag, 23. Juli, folgt das Kulturbüro mit einer Klassikmatinee. Vorgesehen sei auch, die Bühne im Rahmen des Seehasenfestes einzusetzen, das von 13. bis 17. Juli entlang des Seeufers steigt, „da befinden wir uns aber noch in der Planung“, berichtet Monika Blank. Apropos Planung: Sollte das Konzept aufgehen, sei es denkbar, dass die Bühne nicht nur in den zwei Wochen im Juli im See vor dem GZH schwimmt, sondern wieder auf- und das Programm ausgebaut wird.
Wunschkandidatin Etheridge
Vielversprechend klingt, was GZHChef Matthias Klingler vergangenen Herbst bei seinem Amtsantritt im SZ-Gespräch gesagt hat: „Mit einer Bühne auf dem See haben wir keine Risiken. Wenn es regnet, haben wir den Saal zur Verfügung. Reizvoll wäre das doch.“Eine Wunschkandidatin für ein Rockkonzert hat Matthias Klingler offenbar auch schon: Melissa Etheridge. Für einen Auftritt der US-amerikanischen Sängerin müsste die beschauliche Sommerinsel allerdings gegen eine professionelle Bühne ausgetauscht werden.