Verein wirbt weiter für ein Bahnmuseum
Hauptversammlung des Vereins Eisenbahn- und Schifffahrtsmuseum Lindau
LINDAU (lz) - Der Verein Eisenbahnund Schifffahrtsmuseum Lindau wirbt weiter für ein entsprechendes Museum in Lindau. Außerdem vergrößert der Verein seine Sammlung zur Geschichte der Bahn und der Bodenseeschifffahrt. Inzwischen ist der Verein sogar jenseits der Stadtgrenzen aktiv. Das wurde bei der Hauptversammlung deutlich, über die der Verein mittels Pressemitteilung berichtet.
Vorsitzender Stefan Stern freut sich, dass der Verein zunehmend bekannter wird, denn das habe Angebote von Sammlerstücken aus privater Hand zur Folge. So zum Beispiel die Galauniform eines Schweizer Bodenseekapitäns aus dem Jahr 1962, die Vize Hans Stübner der Versammlung präsentierte. Dank zweier großzügiger Lindauer kann der Verein zudem über den Ankauf einer großen Sammlung zur Bodenseeschifffahrt verhandeln.
Stern berichtete weiter über den erhofften Umbau und die Öffnung des Mangturms, die Einrichtung eines Verkehrspfads auf der Insel und die Eilguthalle als möglicher Standort für zeitweilige Ausstellungen. Vorstand und Beirat haben bei den Bürgerbeteiligungen und in Gesprächen mit Stadtbaumt und Landesamt für Denkmalschutz die verkehrsgeschichtliche Bedeutung der Bahnhofflächen auf der Insel hervorgehoben und und städtebauliche Ideen für den Umgang mit diesem Teil der Lindauer Stadtgeschichte vorgeschlagen. Stern berichtete, dass der Verein mit seinen 55 Mitgliedern inzwischen eine feste Größe in Lindau sei.
Über die Stadtgrenzen hinaus ist der Verein im Landkreis Lindau aktiv. Angedacht ist laut Stern die Einrichtung eines Eisenbahnmuseums zur Ludwig-Süd-Nord-Bahn, die von Stiefenhofen bis Lindau durch den Landkreis verläuft Ergänzend könne entlang der „landschaftlich schönsten Bahnstrecke“Deutschlands ein Wanderweg eingerichtet werden. Das Projekt stoße bei Westallgäuer Bürgermeistern, Touristikfachleuten und Heimatpflegern auf Interesse, berichtet Stern. Es gebe bereits erste Gespräche über Räume.
Höhepunkt des vergangenen Jahres war laut Stern die Ausstellung zur Lindauer Schifffahrtsgeschichte „Dampf im Kessel“in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt. An den Adventswochenenden haben 1350 Besucher die Schau im Cavazzen gesehen und rund tausend Euro gespendet. In diesem Jahr würde der Verein im Dezember gerne im Cavazzen eine Ausstellung zum Thema Eisenbahn zeigen, das sei aber noch nicht entschieden.
Auch das Holzmodell der ehemaligen Luitpoldkaserne des Vereins sei mittlerweile ein attraktiver Botschafter des Vereins, berichtete Stübner. Ruth König zeigte in einem kurzen Videofilm die erste Präsentation in der Stadtbücherei im August 2016. Derzeit ist das Modell in einem Schaufenster in der Cramergasse zu sehen.
Die Neuwahlen unter Leitung von Stadtheimatpflegerin Marigret Brass-Kästl erfolgten in offener Abstimmung. Dabei wählten die Mitglieder Stefan Stern und Hans Stübner mit Schatzmeister Dieter Speidel wieder, ebenso die bisherigen Rechnungsprüfer Uschi Baer-Stern und Jörg Hohloch.
Verein ermittelt den Platzbedarf für ein künftig nötiges Depot
In den kommenden Monaten will der Verein weiter bei Politik und Verwaltung von Stadt und Landkreis Lindau für sein Museum werben. Zudem steht die Kontaktpflege mit regionalen und überregionalen Einrichtungen und Fördergebern an. Vorgesehen ist auch die Überarbeitung des Internet-Auftritts sowie die fachgerechte Erfassung der vereinseigenen Objekte, um den notwendigen Platzbedarf für zukünftige Depoträume zu ermitteln.
Die bereits begonnene Zeitzeugen-Dokumentation soll weitergeführt werden. Zur Bewältigung dieser Aufgaben sucht der Verein dringend weitere Aktive. Erfreulicherweise erklärten sich bei der Versammlung spontan mehrere Mitglieder bereit, die Vereinsarbeit aktiv zu unterstützen.