Bibel teilen mit dem „Wort vor Ort!“
An geschichtsträchtigen Orten die Bibel neu erfahren – Start bei der Lindauer Zeitung
LINDAU (sd) - „Wort vor Ort!“ist eine sechsteilige ökumenische Abendreihe im Reformationsjubiläumsjahr 2017. Und eine besondere Möglichkeit, gemeinsam Bibeltexten an ungewöhnlichen Orten zu begegnen. Am morgigen Dienstag, 20. Juni, findet der erste von sechs Abenden statt, an dem die Lindauer Zeitung Gastgeber sein wird. Unsere Mitarbeiterin Susi Donner hat sich von Pfarrer Thomas Bovenschen „Wort vor Ort“erklären lassen.
Herr Pfarrer Bovenschen, was genau ist die Reihe „Wort vor Ort“?
Es sind jeweils in sich abgeschlossene Abende zur Begegnung mit ausgewählten Bibeltexten unter Verwendung der Methodik des Bibel Teilens. Die Gesprächsrunden finden bewusst nicht in Kirchen statt, sondern in Räumlichkeiten, die eine Bedeutung für die Geschichte Lindaus repräsentieren und teils nicht öffentlich zugängig sind. Die Auswahl des jeweiligen Textes greift die Rolle des Ortes auf, zu dem es jeweils eine kurze Einführung durch den Stadtarchivar Heiner Stauder geben wird.
Welches Ziel hat diese Veranstaltung?
Die Reihe nimmt das Kernanliegen der Reformation Martins Luthers auf, dass jeder Mensch Zugang zu Schrift haben soll und auf dieser Basis ein mündiges Christsein möglich wird. So wollen die Abende eine Hilfestellung sein, leichter zu einem Bibeltext zu finden und sich dessen Bedeutungen für die eigene Lebensgestaltung zu erschließen. Die Wahl weltlicher Orte soll verdeutlichen, dass die Botschaft der Bibel auch in die sozialen und gesellschaftlichen Bezüge unseres Alltags hineinsprechen will.
Wen möchte sie erreichen?
Jeden, der das Interesse mitbringt, einem interessanten Bibeltext (neu) zu begegnen. Vorkenntnisse oder gar ein kirchliches Engagement werden nicht vorausgesetzt.
Was bedeutet Bibel teilen?
Eine in den verschiedenen Konfessionen seit vielen Jahren bewährte Methode, um in einer angeleiteten Gesprächsrunde in sieben Schritten einen Bibeltext zu erschließen. Das Gewicht liegt dabei auf den persönlichen Zugängen der Beteiligten zum Text. Deshalb spielen neben dem Lesen auch Phasen der meditativen Betrachtung und des Austausches eine wichtige Rolle.
Hat es solche Abende schon in früheren Jahren in Lindau oder Umgebung gegeben?
Meines Wissens nicht. Denn Anlass ist ja das diesjährige Reformationsjubiläum.
Wer sind die Mitwirkenden?
Neben Pfarrer Eberhard Heuß und mir von der veranstaltenden Evangelischen Kirchengemeinde St.Stephan-Christuskirche sind es Pfarrer Georg Oblinger (Münsterpfarrei Lindau-Insel), die Katholische Pfarrgemeinde St. Ludwig , Heiner Stauder (Leiter des Stadtarchivs und der Ehem. Reichsstädtischen Bibliothek Lindau), des Weiteren: Dirk Augustin, Redaktionsleiter der Lindauer Zeitung, Axel Schnell, Lehrkräfte der Maria-Ward-Realschule und einige weitere.