Museum zeigt „judenfeindliche Postkarten“in Laupheim
LAUPHEIM (sz) - Das Laupheimer Museum zur Geschichte von Christen und Juden zeigt von Donnerstag, 22. Juni, bis Sonntag, 30. Juli, die Sonderausstellung „abgestempelt. Judenfeindliche Postkarten“, die die Bundeszentrale für politische Bildung, basierend auf einer Ausstellung des Museums für Kommunikation und des jüdischen Museums Frankfurt am Main, erstellt hat. Wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht, hat der Berliner Sammler Wolfgang Haney fast 1000 antisemitische Postkarten zusammengetragen, von denen eine Auswahl in der Wanderausstellung dokumentiert ist. Die meisten stammen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Sie seien als historische Quellen zu verstehen, die als Gebrauchsgegenstände einen unmittelbaren Blick in die Welt des Alltags, geprägt durch Vorurteile und Diskriminierungen, ermöglichen. Die Ausstellung verfolge nicht nur das Ziel, etwas Vergangenes zu präsentieren. Vielmehr wolle sie die Besucher über Motive und Bildsprache aufklären. Die Ausstellung eignet sich laut Mitteilung auch sehr gut für den Besuch von Schulklassen. Am Sonntag, 25. Juni, 15 Uhr, gibt es eine öffentliche Führung. Der Pädagogische Leiter des Museums, Matthias Schönwald, vermittelt, wie Postkarten als Gebrauchsgegenstände lange vor 1933 antijüdische Stereotypen transportierten und so den Mord an den europäischen Juden im Nationalsozialismus vorbereiteten. Schönwald schlägt auch den Bogen zu heutigen Formen der Diskriminierung.