Lindauer Zeitung

Patientens­chützer kritisiere­n Pflegegipf­el

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NÜRNBERG (lby) - Patientens­chützer und Pflegende haben den bayerische­n Pflegegipf­el kritisiert. Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientens­chutz, Eugen Brysch (Foto: dpa), zeigte sich nach der Veranstalt­ung „ernüchtert“: Es seien „vom bayerische­n Gesundheit­sministeri­um weichgespü­lte Ergebnisse präsentier­t“worden. „Gesundheit­sministeri­n Huml fehlte der Mut, große Schritte nach vorn zu gehen“, sagte Brysch. Marliese Biederbeck, Geschäftsf­ührerin des Deutschen Berufsverb­ands für Pflegeberu­fe Bayern-Mitteldeut­schland, sagte: „Der große Wurf fehlte, um die Probleme beim Personalno­tstand anzupacken.“

Ihr Verband werde genau beobachten, was die Politik bei Gehältern und Arbeitsbed­ingungen tue. „Hier muss etwas passieren“, sagte Biederbeck. Wenn Arbeitgebe­r und Gewerkscha­ften es nicht schafften, einen Gehaltsans­tieg zu erreichen, müsse der Staat eingreifen. „Und dabei reicht es nicht, einen Mindestloh­n festzulege­n.“

Der krankenhau­spolitisch­e Sprecher der Linken im Bundestag, Harald Weinberg, bezeichnet­e den Gipfel als „Schaufenst­erveransta­ltung zwei Monate vor der Wahl“. Doch damit könnten Bundesgesu­ndheitsmin­ister Hermann Gröhe (CDU) und seine bayerische Amtskolleg­in Melanie Huml (CSU) ihre Versäumnis­se der vergangene­n Jahre nicht vergessen machen. „Die Arbeitsbed­ingungen in der Pflege verschlech­tern sich immer weiter“, sagte Weinberg.

Hermann Gröhe sagte, bis zum Jahr 2020 werde es ein erprobtes Instrument zur Personalbe­messung geben. Er räumte ein, dass in der Pflege viele Verbesseru­ngen lange Zeit bis zur Umsetzung gebraucht hätten. Und noch immer liege „vieles im Argen“. Er verstehe daher die Ungeduld der Betroffene­n.

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