Neue Ampelschaltung an Bleichekreuzung bremst den Verkehr aus
Stadt will mit Firma Siemens an Verbesserungen arbeiten
LINDAU (roi) - Lindau stöhnt unter dem Verkehr. Wer von Aeschach Richtung Berliner Platz oder auf die Insel unterwegs ist, braucht Geduld. Die neue Ampelschaltung an der umgebauten Bleichekreuzung ist dafür verantwortlich. Der Stadt sind die Probleme bekannt. Sie will mit der Firma Siemens an einer Verbesserung arbeiten.
Zu Stoßzeiten geht es nur im Schritttempo vorwärts. Verärgerte Leser berichten, dass sie von Aeschach bis zur Insel fast eine halbe Stunde unterwegs sind. Das kann auch Thomas Steur, stellvertretender Leiter der PI Lindau, bestätigen. „Mein Eindruck ist, dass es mehr Stau gibt als früher“, sagt er. Besonders betroffen sei der Durchgangsverkehr von West nach Ost, also von Aeschach kommend Richtung Berliner Platz.. „Das wird künftig unser Problem sein“, so seine Prognose. In der Gegenrichtung rolle der Verkehr dagegen.
Grund ist die neu gestaltete Regelung an der Bleichekreuzung. Früher hatte der von Aeschach kommende Verkehr nur kurz rot, wenn die vom Berliner Platz kommenden Autos nach links Richtung Insel abgebogen sind. Sobald die Linksabbieger rot hatten, rollte der Verkehr von der Kolpingstraße wieder.
Polizei wünschte sich einen provisorischen Kreisverkehr
Jetzt müssen sich die Fahrer, die von Aeschach kommen, noch länger gedulden. Grund ist die neu eingezeichnete Linksabbiegespur für Autos, die nach dem Bahnübergang Richtung Aeschach wollen. Diese Spur hat es zwar früher auch gegeben, aber damals hatte sie nur eine ganz kurze Grünphase, erklärt Thomas Steur. Jetzt sei die Linksabbiegephase deutlich länger.
Die Folge: Es gibt einen Rückstau in der Kolpingstraße. Autofahrer, die eigentlich auf die Insel wollen, stecken im Stau fest, weil die entsprechende Spur auf die Insel erst spät aufgezeichnet ist. Verschärft wird die Situation durch die Ampeln am Bahnübergang, die nun ebenfalls längere Rotphasen hätten. Während es inseleinwärts, wenn die Schranke aufgeht, nach Ansicht Steurs unnötig sei, die Ampel noch länger auf Rot zu schalten, habe die längere Rotphase inselauswärts einen guten Grund: Die zeigt so lange Rot, bis die Linksabbieger durch sind, um einen Rückstau auf den Gleisen zu vermeiden.
„Ich bin nicht glücklich“, zieht Thomas Steur eine Woche nach der neuen Verkehrsregelung an der Bleichekreuzung ein vorläufiges Fazit. Er hätte an dieser Stelle lieber „einen provisorischen Kreisverkehr“gehabt.
„Die Probleme sind bekannt“, sagt Jürgen Widmer, Pressesprecher der Stadt Lindau, auf Anfrage der Lindauer Zeitung. Man werde nun zusammen mit der Firma Siemens prüfen, ob es Möglichkeiten zur Optimierung gibt. Eine Frage werde dabei sein, ob es möglich ist, vormittags eine andere Ampelschaltung einzurichten als abends. Auch die Rotphase vor dem Bahnübergang werde geprüft. „Wir wollen in Gesprächen klären, wo man noch was machen kann“, verspricht Widmer.