Wohlfühl-Therme
Zur Diskussion über die geplante Therme: Am 23. Juli entscheiden Lindaus Bürger, ob der mit großer Mehrheit im Stadtrat beschlossene Bau der Therme umgesetzt wird. Das Für-und Wieder ist in mehreren Informationsabenden und ausführlich in der Lindauer Zeitung über viele Wochen und Monate dargelegt und erklärt worden.
Jenseits der Chancen, die sich vor allem in der Vor-und Nachsaison den Hotels, Pensionen, Privatvermietern und Gaststätten eröffnen, werden Lindaus Bürger jeden Alters von dem neuen Bad mit Therme profitieren durch - kurze Wege, sogar mit Busverbindung und ausreichend Parkmöglichkeiten - ganzjähriges Schwimmen, Baden und Saunieren bei jedem Wetter - ein modernes Bad zum gleichen Preis - gute Infrastruktur für den Schulund Vereinssport - ein ausgewogenes Verhältnis von Sonnen-und Schattenflächen mit Spielbereichen - ein gutes Gewissen bezüglich der Natur, da 400 Bäume im Eichenhain nicht mehr kaputt geparkt und gefällte Bäume nachgepflanzt werden
Nach allen seriösen Berechnungen der Finanzierung ergibt sich verglichen mit der Sanierung von Limare und Eichwaldbad eine geringere Belastung, wenn auch die Kostentragfähigkeit der Stadt vorübergehend sehr angespannt ist.
Bei allen Vergleichen zwischen Sanierung oder Neubau ist zu berücksichtigen, dass auch bei einem Naturbad kostenintensive Renovierungen anfallen, um wie zum Beispiel im Lindenhofbad eine funktionsfähige Einrichtung für die Badegäste zu erhalten.
Bei Abwägung aller Fakten ist zu hoffen, dass möglichst viele Lindauer die Vorteile einer modernen, in schönster Lage befindlichen Therme am östlichen Bodensee gutheißen und für die Therme stimmen. Mancher Protest lässt Wissen, Kreativität und Weitblick für Folgen, Chancen und Potenziale vermissen. Helmut Kees, Lindau das Eichwaldbad wieder in einen funktionsfähigen Zustand mit allen vorhandenen Becken und sonstigen Angeboten zu bringen…“Aber es steht nicht dabei in welchem Zeitraum! Im Moment denke ich hat die Stadt kein Geld, also wird sie ihrer Verpflichtung erst in Jahren nachkommen, oder gibt es da einen festen Zeitpunkt? Ein Nein zur Therme bedeutet möglicherweise ein jahrelanges Naturbad! Gerne würde ich mich eines Besseren belehren lassen. Also Achtung bei der Abstimmung. Heidi Preßler, Lindau nach 15 Jahren Betriebslaufzeit wahrzunehmen.
Bei den Verträgen, die die Stadt Lindau mit der Schauer und Co. abgeschlossen hat, wurde bislang immer die Mittelknappheit als Sachzwangsgrund für das Gegenfinanzierungskonstrukt und die Verwendung von Forfaitierung als PPP-Modell gegenüber der Öffentlichkeit hin kolportiert. Die Schauer und Co. hat selbstverständlich das Recht, den Einblick in ihre Finanzlage und -geschäfte zu verweigern (wie jedes andere Wirtschaftsunternehmen auch); doch drängt sich einem Betrachter die Frage auf, wie solvent denn diese GmbH sein muss, gleich zwei Thermenprojekte (Neu- und Ausbau) in Angriff zu nehmen? Zumal es in Lindau im Vorfeld zu erheblichen Diskursen über die Ausgestaltung und Größe der hiesigen Anlage mit der Öffentlichkeit kam; deren Einwendungen fanden jedoch zum größten Teil keine Resonanz bei den planenden Baupartnern (Stadt Lindau und Schauer und Co.).
Im Saarland soll die Schauer und Co. laut SZ und SR Geschäftspartner mit ins Boot genommen haben, um auf dem Gelände einen Luxus-Campingplatz („Glamping“), Minigolf, Eislauf und weitere Attraktionen zu verwirklichen, die nochmals rund 1,4 Millionen Euro kosten sollen. Die Therme dort selbst soll auf 700 Tagesbesucher (fast eine halbe Million pro Jahr) erweitert werden – ein nachhaltiges Vorbild für Lindau? Wolfgang Spitzer-Danneberg, Lindau