Von Ischgl nach Bludenz zu Fuß
Mittelschüler gehen den Weg der Schwabenkinder
LINDAU (lz) - Wie auch in den letzten Jahren findet für die Mittelschüler der 8. Klasse der Mittelschule Lindau-Aeschach eine „Challenge“statt. Dieses Mal bestreiten 16 Schüler einen Teil des Schwabenkinderweges und Eva Brozmann und Teresa Endres der Klasse 8M schrieben den Bericht. Für die Schüler geht es zu Fuß von Ischgl nach Bludenz. Derzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren.
Werden wir den „Hungerweg“schaffen?, fragen sich laut Presseankündigung schon seit dem 17. Jahrhundert die Kinder armer Bergbauernfamilien aus Österreich. Der Hunger trieb sie nach Oberschwaben. Dazu legten sie zu Fuß bis zu 250 Kilometer zurück, oft über schneebedeckte Pässe. Ziel war der Kindermarkt in Ravensburg, auf dem sie als billige Arbeitskräfte verkauft wurden. Die heutigen, beliebten Skiorte waren früher arme Bergdörfer, in denen die Familien hart ums Überleben kämpften. Ihre Kinder konnten sie kaum ernähren. Mit schlechter Kleidung, die sie weder warm noch trocken hielt, mussten die Kinder im Spätwinter los wandern und ihre Heimat und Familien verlassen.
In der Schule haben sich die Schüler in Lindau mit den Schwabenkindern auseinandergesetzt. Die Lektüre „Hungerweg“von Othmar Franz Lang veranschaulichte das Leid dieser Kinder. Die Lindauer gewannen eine erste Vorstellung von den Strapazen des Weges.
In verschiedenen Schülerteams haben sich die Achtklässler die Aufgabe gestellt, nicht nur einen Teil dieses Weges zu gehen, sondern auch diese Challenge durchzuarbeiten. In Teams arbeiteten die 16 Wegstrecken, Etappen und Unterkünfte aus, checkten Finanzen und Ausrüstung und haben natürlich Regeln für das soziale Miteinander erstellt, wie es in der Meldung weiter heißt.
Die Herausforderung des Weges liegt nun vor den Schülern. Natürlich ist es heute nicht mehr so beschwerlich, wie früher für die armen Kinder. Die Mittelschüler verbringen gemeinsame Zeit und müssen aufeinander schauen, den Schwachen helfen, die Schnellen bremsen und dem Wetter trotzen.