Mit Lampions zum Feuerwerk
Einheimische und Gäste genießen „romantische Nacht“beim Seehasenfest
FRIEDRICHSHAFEN - Es ist einer der Höhepunkte des Seehasenfestes: Das Feuerwerk. Viele Menschen von nah und fern sind deshalb am Samstag nach Friedrichshafen gekommen.
Bereits ab dem frühen Abend fanden sich die ersten Romantiker an der Häfler Uferpromenade ein. Auf den Treppen beim Bootsverleih saßen viele Paare und Familien, sei es, um bei einem Glas Wein den Sonnenuntergang zu genießen, oder um sich bereits einen guten Platz für das Feuerwerk zu sichern. Teilweise hatten sie sich Picknickdecken mitgebracht. Der Trubel der Rummelbuden im Hintergrund schien sie nicht zu stören. Auch Tugba Kiroglu hat es sich auf den Stufen gemütlich gemacht. Sie kommt jedes Jahr zum Feuerwerk. Gemeinsam mit ihren beiden Kindern ist sie schon seit 20 Uhr am See. „Die Kinder wollen nah dran sein“, erklärt sie. Zusammen mit ihrer Schwester, zwei Freundinnen und deren Kindern wartet die quirlige Runde auf die ersten Raketen. Am Gondelhafen legen derweil die Boote ab, die mit ihren bunten Lampions gleich den See zum Leuchten bringen werden. Segelboote sorgen mit roten Lampen für Lichtspektakel.
Etwas weiter sitzen Lyuba Nemkova und Tom Walford eng umschlungen. Tom Walford kommt eigentlich aus England und macht in Friedrichshafen gerade ein Praktikum, seine Freundin, die aus Russland stammt und in Würzburg studiert, hat ihn am Wochenende besucht. Das internationale Paar bestaunt die Zeppeline, die über dem See kreisen. „Es ist ein schöner Blick von hier auf die Schlosskirche“, sagt Walford und beweist schon Ortskenntnis. Auch Nemkova genießt die romantische Stimmung: „Es ist ein toller Platz, um hier zu sitzen, Wein zu trinken und auf das Feuerwerk zu warten.“
Die optimale Sicht
Pünktlich um 22.30 Uhr ertönen die ersten Kanonenschüsse. Entlang der Promenade schieben und drücken sich die Menschen nun noch einmal zurecht, um den optimalen Blick auf den See zu haben. Etwas mehr Platz ist dagegen am Strand vor dem GrafZeppelin-Haus (GZH). Auf Picknickdecken auf den Steinen und entlang der Yachthafenmole haben es sich die Besucher abseits des Rummelgetöses gemütlich gemacht.
Auch Christian Mundt ist seit langer Zeit mal wieder hier. Für den gebürtigen Häfler gehörte das Seehasenfest samt Feuerwerk in seiner Kindheit einfach dazu: „Früher als kleiner Junge war ich auch immer hier“, erzählt er. Mit seiner Familie hätte er sich das Feuerwerk immer von der Uferpromenade aus angeschaut. „Aber da kann man ja nicht mehr hin, da ist es ja nur noch voll“, sagt er. Er macht es sich mit seiner Frau Sabrina lieber am Strand bequem. Sie ist zum ersten Mal auf dem Seehasenfest und „es gefällt mir sehr gut“, sagt sie. Christian Mundt wird nostalgisch, während vor ihm die Raketen bunte Muster in den Himmel werfen: „Es ist wie immer.“
Einen besonderen Blick auf die Raketen hat man in diesem Jahr auch von der Sommerinsel, der Plattform im See direkt vor dem GZH. Hier bieten Liegestühle noch etwas mehr Komfort, wenn auch nur für Gäste, die sich zuvor ein Getränk an der Bar geholt haben. Doch die einmalige Aussicht ist es für viele wert.