Lindauer Zeitung

Nochmals durchdenke­n

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Zum anstehende­n Bürgerents­cheid Therme und dem Bericht „Bäderunter­nehmer Wund ist für ein Naturbad“in der LZ vom 15. Juli 2017

Zu den sympathisc­hen Teilen des Engagement­s der Menschen von der Bürgerinit­iative (BI) für Erhalt und Modernisie­rung unseres Eichwaldst­randbades gehört, dass bei einem Erfolg ihres Bürgerents­cheides am kommenden Sonntag dem Lindauer Stadtrat die Möglichkei­t eröffnet würde, die ganze Sache nochmals gründlich zu durchdenke­n. Dann könnte auch ohne vertragsbe­dingte Hektik berücksich­tigt werden, was in der LZ vom 6. Juli so skizziert wurde: „Beinahe hätte das Landratsam­t den Haushaltsp­lan der Stadt für das laufende Jahr abgelehnt.“Da argumentie­rt die BI im Grunde mit ihrem Erhaltungs­konzept gegenüber der Finanzlage unserer verschulde­ten Stadt sehr verantwort­ungsbewuss­t. Rückt die nächstegro­ße Wirtschaft­skrise doch Monat für Monat näher.

Ebenso sympathisc­h ist die Argumentat­ion der BI, dem zwanghafte­n Verhalten einer Minderheit auch unter uns Lindauern nicht nachzukomm­en, dass angeblich nur gut sei, was immer mehr teure Zusatzeven­ts, Spaßmaschi­nen, Zerstreuun­gsmöglichk­eiten und Ähnliches bietet. Bädergroßi­nvestor Jörg Wund beschrieb diese verwöhnte Mentalität in etwa mit den Worten, „doch nach vier bis fünf Jahren werde der Betreiber … neue Attraktion­en bieten müssen.“

Das derzeitige Reutiner Strandbad Eichwald aber hat solches dank seines langen Strands, seiner Aussicht auf See und Berge und einer hoffentlic­h bald erfolgende­n Renovierun­g der bestehende­n Hoch- und Tiefbauten abseits privater Profiterwa­rtungen von Investoren gar nicht nötig. Denn es gilt noch immer, was die Stadt Lindau bis vor kurzem in ihrem eigenen Bäderprosp­ekt so beschrieb: „Strandbad Eichewald – Badespaß mit herrlicher Kulisse … Aber was Kinder und Jugendlich­e viel mehr interessie­rt: die vielen Angebote im Wasser und an Land, um richtig Spaß zu haben.“Karl Schweizer, Lindau

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