Andreas Schele lobt die Fairness
Staffeltag der Fußball-Landesliga, Staffel 4, beim FC Ostrach
OSTRACH - Einen reibungslosen Staffeltag in einem rekordverdächtigen Tempo haben die Vereine der Landesliga, Staffel 4 am Freitagabend im Vereinsraum des FC Ostrach mitgestaltet und erlebt. Staffelleiter Andreas Schele informierte noch einmal über die abgelaufene Runde und blickte auf die neue Saison voraus. Stephan Gerster, stellvertretender Vorsitzender des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSRA) aus Wilhelmsdorf, gab einen Einblick in die wichtigsten Regeländerungen, die zur neuen Saison in Kraft treten und Ulrich Probst, Mitglied im Spielausschuss des Württembergischen Fußball-Verbandes (WFV), informierte über Vorhaben des Verbandes, gab einen Einblick in die Arbeit der Strukturkommission und stellte mögliche Änderungen der Spielordnung vor, die bereits in Kürze in Kraft treten könnten.
„Die Saison verlief eigentlich recht ruhig, ohne nennenswerte Vorkommnisse. Es hat alles geklappt und funktioniert“, bilanzierte Staffelleiter Andreas Schele die abgelaufene Saison in knappen Worten und lobte die Vereine. „Das ist im Wesentlichen auch ein Verdienst von Ihnen“, sagte er und lobte im gleichen Atemzug die Zusammenarbeit mit den Schiedsrichtern, denen er - an die Adresse von Stephan Gerster, stellvertretender Vorsitzender des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSRA) ein Kompliment für ihre Arbeit aussprach. „Insgesamt hatten wir natürlich auch nur eine Handvoll Spielausfälle in dieser Saison“, zeigte sich Schele mit dem Verlauf der Runde zufrieden.
Ein Lob sprach er auch der faireren Spielweise der Landesligaklubs aus. Dies, so Schele, zeige sich im Rückgang der Gelben, Gelb-Roten und Roten Karten. So zogen die Schiedsrichter in der abgelaufenen Saison 1193mal Gelb (Schnitt: 4,97 pro Spiel). In der vorausgegangenen Saison hatten die Unparteiischen noch 5,2-mal pro Spiel Gelb gezogen. Die Gelb-Roten Karten gingen von 61 in der Vorsaison auf 45 in der Saison 2016/2017 zurück und auch 19 Rote Karten in der Saison 2016/2017 markieren einen Tiefstwert. In der Saison 2015/2016 hatten noch 23 Spieler Rot gesehen, in der Saison 2014/2015 gar 31. „Fünf Vereine sind ohne Rote Karte ausgekommen“, lobte Schele und listete die TSG Balingen II, den SV Kehlen, den MaierhöfenGrünenbach, den FC Ostrach und den VfB Friedrichshafen auf. Er gratulierte dem FV Weiler dafür, dass die Allgäuer mit Kevin Bentele (37 Tore) den Torschützenkönig in ihren Reihen haben – und musste erfahren, dass dieser die Liga Richtung FC Langenegg (4. Liga Österreich) verlassen hat.
Stephan Gerster, stellvertretender Vorsitzender des VSRA, ging auf die wichtigsten Regeländerungen ein, die vor allem das Eingreifen von Spielern betreffen, die sich außerhalb des Spielfeldes aufhalten oder von Spielern, die aus dem Feld heraus, Spieler außerhalb des Spielfelds tätlich angehen/bewerfen. Dies wird fortan mit einem direkten Freistoß bestraft. Im Strafraum zieht also ein solchen Vergehen künftig einen Elfmeter nach sich und keinen indirekten Freistoß. Davon betroffen sind auch DOGSOVergehen (denying an obvious goalscoring opportunity, also wenn ein Spieler, ein Tor verhindert, der gar nicht am Spiel teilnimmt).
Ulrich Probst, Mitglied des Spielausschusses des WFV, stellte kurz die Arbeit und (Zwischen-)Ergebnisse der Strukturkommission des Verbandes vor, die im Herbst 2015 ihre Arbeit aufgenommen und sich mit einer möglichen Spielklassenreform beschäftigt hat (die SZ berichtete). Ergebnis ist, die bestehende Spielklasseneinteilung (eine Verbandsliga, vier Landesligen, 16 Bezirksligen) zunächst nicht anzugreifen, da diese vor dem Hintergrund der bestehenden Bezirke die bestmögliche sei, so Probst, der der Strukturkommission selbst angehört. Der Beirat, also das Gremium der Vorsitzenden der 16 Bezirke des WFV, wird dem kommenden Verbandstag im Frühjahr 2018 vorschlagen, eine Bezirksstrukturreform auf den Weg zu bringen.
Im Oktober tagt bereits die Satzungskommission, die sich zum einen mit dem weiteren Vorgehen beschäftigt und dem im Dezember tagenden Beirat eine Empfehlung aussprechen wird, welche Veränderungen kurzfristig bereits beim Verbandstag 2018 beschlossen werden konnten. Dabei wird unter anderem daran gedacht, die Relegation zu verändern, beispielsweise dem ersten Absteiger der Landesliga noch einmal die Chance zum Klassenerhalt über eine als Runde zu spielende Relegation zu geben.
Auch habe sich gezeigt, dass in einer Vielzahl der Bezirke die demografische Entwicklung durch die Zuwanderung zumindest verzögert werde. Zugleich warb Probst bei den Vereinen, sich in die Vorschläge einzubringen. „Sie sind der Verband, nicht die Geschäftsstelle in Stuttgart.“