Die Arche wandert auch durch Lindau
Lebensgemeinschaft sammelt Spenden für ein neues Wohnhaus
LINDAU - Das gab es in der Volkshochschule Lindau noch nie: Knapp zwei Dutzend Wanderer haben eine Nacht dort geschlafen. Sie sind im Namen der Arche Deutschland auf dem Weg von Ravensburg nach Landsberg und sammeln Spenden für ein neues Wohnhaus, in dem Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach leben. In Lindau ist Weihbischof Thomas Maria Renz aus Rottenburg-Stuttgart dazu gekommen.
Drei christliche Arche-Gemeinschaften gibt es derzeit in Deutschland. Sie verstehen sich als geistliche Lebensgemeinschaft, in der Menschen mit und ohne Behinderung miteinander leben. Um 100 000 Euro für einen Neubau bei der Arche in Landsberg zu sammeln, wandert eine Gruppe durch Süddeutschland. Die meisten haben Sponsoren im Hintergrund, die für jeden Kilometer oder pauschal spenden.
In 14 Etappen geht von Ravensburg über Lindau, weiter durchs Allgäu, nach Österreich und an der Zugspitze vorbei bis nach Landsberg. Auf dem Weg nach Lindau waren noch einige Rollstuhlfahrer dabei, die aber den Aufstieg bis Scheidegg nicht geschafft hätten. Deshalb war die Gruppe deutlich kleiner, die vor der Volkshochschule in die nächste Etappe aufgebrochen ist. Insgesamt haben sich über Hundert Teilnehmer angemeldet, die zumindest eine Teilstrecke mitlaufen wollen.
Mit dabei war in Lindau Weihbischof Renz, der Schirmherr der Arche-Gemeinschaft in Ravensburg ist. Er machte deutlich, wie wichtig ihm das Miteinander verschiedener Menschen ist. „Vielleicht gibt es gar keine Nicht-Behinderten“, denn jeder habe seine Grenzen oder Gebrechlichkeiten.
Dabei bereitet es ihm keine Schwierigkeiten, sozusagen auf fremden Terrain zu wandern. Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa ist Schirrmherr der ganzen Wanderung. Als geborener Münchner fühle er sich in Bayern ganz wohl.
Nach einer Morgenandacht auf der Wiese vor dem VHS-Gebäude auf der Hinteren Insel zog die Gruppe dann hinauf ins Allgäu. Dort werden sie sich an heißen Tagen sicher noch einige Male an das kühle Bad erinnern, das sie abends und morgens auf der Hinteren Insel genossen haben.