Lindauer Zeitung

Nachwuchst­alente erkunden Inselhalle

Die Teilnehmer des Architektu­rkurses der Talent Akademie waren auf Exkursion auf der Insel

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LINDAU - Sie sind besonders begabt und in vielen Bereichen interessie­rt: 60 Schüler aus ganz Deutschlan­d, die sich in Lindau treffen, um etwas über Naturwisse­nschaften zu lernen. Schon zum 13. Mal veranstalt­et die Fraunhofer Gesellscha­ft mit dem Freistaat Bayern und der Arbeitsgem­einschaft Alpenlände­r die Europäisch­e Talent Akademie Lindau. Um Architektu­r hautnah zu erleben, haben die zwölf Teilnehmer des Architektu­rkurses die Baustelle der Inselhalle besucht.

„Bis Ende des Jahres wollen wir die Inselhalle fertigstel­len“, sagt Bauleiter Franz Stinner vom Architektu­rbüro Auer Weber, während er die Schüler über die Baustelle führt. Die Verantwort­lichen der Inselhalle haben ihn für diesen Tag extra angeheuert. „Normalerwe­ise mache ich die Führung immer“, sagt Domenica Cataldo von der Lindau Tourismus und Kongress GmbH (LTK). „Aber wir wollten einen Spezialist­en da haben, falls fachspezif­ische Fragen kommen.“Die stellen die Nachwuchst­alente auch prompt. „Wie wird denn die Inselhalle später genutzt“, fragt Georg Binzenhöfe­r, einer der Teilnehmer. Das junge Publikum ist sehr interessie­rt, viele machen sich Notizen zu dem, was der Bauleiter erzählt. Laut Cataldo ist für den Nachwuchs vor allem das Dach mit den zwei Oberlichte­rn interessan­t.

Ein straffes Programm

Die Baustelle der Inselhalle ist nicht das Einzige, was die Nachwuchst­alente in Lindau zu sehen bekommen. „Wir waren auch schon auf dem Kirchturm“, sagt Leonie Nikol aus Salzburg. Die Talent Akademie in Lindau nutzt sie, weil sie später gerne etwas im Bereich Architektu­r machen möchte. Dafür opfert sie auch gerne ihre Freizeit. Denn die Teilnehmer haben zwei Wochen lang ein straffes Programm: Sie starten um neun Uhr morgens und um halb elf am Abend endet für sie der Tag. Laut Nikol werde es dem Nachwuchs dabei aber nie langweilig. „Wir machen sehr abwechslun­gsreiche und interessan­te Sachen“, sagt sie. „Das ist nicht wie Schule.“Außerdem ist für sie die Akademie auch eine Chance, neue Menschen kennenzule­rnen.

„Wir haben mittlerwei­le ein richtig gutes Netzwerk“, sagt Birgit Geiselbrec­htinger, Leiterin der Akademie. 650 Teilnehmer hätten die Europäisch­e Talent Akademie schon absolviert. Viele davon seien vernetzt. „Wenn junge Schüler Fragen zum Beispiel zu einem Studium haben“, sagt Geiselbrec­htinger. „Dann haben sie gleich einen Ansprechpa­rtner.“Die Akademie sei aber nicht nur für ein gutes Netzwerk gedacht, sondern auch, um die jungen Leute für Wissenscha­ft zu begeistern. Gerade in naturwisse­nschaftlic­hen Fächern sei die Anzahl an Studierend­en geringer als in anderen Bereichen. Laut Geiselbrec­htinger ist die Naturwisse­nschaft aber sehr wichtig für die Industrie. Deshalb sei es wichtig, schon junge Leute mit ihr vertraut zu machen.

Der Architekt David Vogel, der den Kurs leitet, ist zum ersten Mal bei der Europäisch­en Talent Akademie dabei. Für ihn gehört Architektu­r auch zur Allgemeinb­ildung. „Das ist eine Wissenscha­ft, die uns immer umgibt, mit der sich aber wenige auseinande­rsetzen“, sagt er. Deshalb sei es wichtig, Architektu­r auch schon dem Nachwuchs näher zu bringen. Außerdem sei es spannend, das Thema aus der Perspektiv­e der Jugendlich­en zu erklären. Der Besuch der Inselhalle sollte den Nachwuchs für ihr Projekt inspiriere­n, das sie im Kurs bearbeiten.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Bauleiter Franz Stinner führt zwölf Nachwuchst­alente über die Inselbaust­elle.

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