Noch Biss auf dem Brett
Ravensburger Fabian Mattes (30) wird Fünfter bei den Deutschen Meisterschaften im Windsurfen
RAVENSBURG (at) - Fabian Mattes surft immer noch hart am Wind: Der 30-jährige Ravensburger hat bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften am Wochenende auf Sylt in den Disziplinen Racing und Slalom jeweils den sechsten Platz belegt und wurde in der Endabrechnung fünftbester Deutscher. Mattes ist einer der wenigen Amateure, die noch im Spitzenfeld der deutschen Windsurfer mithalten können. In der Meisterschaft, dem Multivan-Windsurfcup, ruft Mattes, der für den TSB Ravensburg startet, immer noch konstant gute Leistungen ab.
Im Multivan-Windsurfcup (früher Deutscher Windsurfcup) gibt es in diesem Jahr nur fünf Events. Bei der Saisoneröffnung auf Sylt Anfang Juni, zugleich Weltmeisterschaft/ Formula Windsurfing, war Mattes 15. und viertbester Deutscher (Racing). „Das war ordentlich“, sagt Fabian Mattes im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“, „ich war dabei ja der beste Amateur.“Mattes ist seit Abschluss seines Studiums als Wirtschaftsingenieur vor vier Jahren voll berufstätig, mittlerweile in Kiel bei Thyssen-Krupp. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Söhne. Er kann also längst nicht mehr so viel trainieren wie früher. Bei den Rennen ist er mit mehr Muskelspannung unterwegs, wie er sagt, das Physiozelt bei den Wettkämpfen hat er mittlerweile schätzen gelernt. „Ich mache noch einiges, aber ich kann nicht mehr auf dem Level trainieren wie früher“, sagt Mattes. Zwei Einheiten pro Tag – das ist eben nicht mehr drin. Mit „Point 7“und „Nove-Nove“hat er aber neue Materialsponsoren gefunden, die ihn in der laufenden Saison perfekt unterstützen.
Kleine Fehler kosten Plätze
Beim zweiten Wettkampf in Grömitz war Mattes Vierter im Slalom und Fünfter im Racing. „Kleine Fehler haben mich in diesem Jahr meist eine noch bessere Platzierung gekostet“, sagt Mattes, der 2012 im Deutschen Windsurfcup schon einmal Gesamtzweiter war. In Kühlungsborn, Station Nummer drei, fehlte ihm als Fünfter nur ein Punkt auf den viertplatzierten Leon Delle.
Dennoch konnte Mattes auch beim Saisonhöhepunkt am Wochenende bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Westerland auf Sylt wieder eine starke Leistung abliefern. Bei viel Wind und starken Wellen, nicht gerade Mattes’ Lieblingsbedingungen, wurde es im Racing ein starker sechster Platz. Im Slalom war Mattes schnell unterwegs und präsentierte sich in den Vorläufen souverän. Beim letzten Rennen hat er sich aber verpokert. Vor dem Finale nahm der Wind zu, Mattes wechselte auf ein kleineres Segel. Dann nahm der Wind doch wieder ab. „Da wäre deutlich mehr drin gewesen“, sagt Mattes, der beim Start auch noch im Pulk eine ungünstige Position erwischte. Es wurde der zehnte Platz in diesem Rennen und der sechste Gesamtrang im Slalom. In der Wertung für die Deutschen Meisterschaften erreichte er Platz fünf, Deutscher Windsurfing-Meister 2017 wurde Vincent Langer vor Gunnar Asmussen.
Im September steht mit dem Multivan-Long-Distance-Race noch ein abschließendes Event an. „Da würde ich gerne noch mal das Podium angreifen“, sagt Mattes, der sich einen erfolgreichen Saisonabschluss erhofft. Der Wettkampf findet vor den Toren von Kiel (Campinplatz Grönwohld) statt, wo Mattes regelmäßig trainiert. „Das kann ein Vorteil sein, wenn man weiß, wie Welle und Wind laufen.“
Was seine Zukunftsplanung angeht, denkt Mattes nur noch von Jahr zu Jahr. „Aber im Moment kann ich mir sehr gut vorstellen, dass ich nächstes Jahr wieder dabei bin“, sagt Mattes, „weil es mir einfach noch so viel Spaß macht. Der Biss und die Motivation sind noch da.“