4000 Geocacher beim „Project Let’s Zeppelin“
Eine rostige Bohnendose aus Portland ist Kultobjekt der Schatzsucher – „Dass ich das noch erleben darf“
FRIEDRICHSHAFEN - Rund 4000 Besucher haben am Samstag laut Veranstalter das „Project Let’s Zeppelin 2017“in und um den Zeppelin-Hangar besucht. Höhepunkt der Veranstaltung war neben dem Auftritt von Star-Comedian und Zauberer Ingo Oschmann die Präsentation des „heiligen Gral“, einer mit Bohnen gefüllten Konservendose, die als erster Fund überhaupt und somit als symbolischer Schatz für Geocacher weltweit gilt.
Etwa 4000 Geocacher aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Österreich, Italien, Schweden, England aber auch den USA strömten am Samstag zum internationalen Geocaching Event an den Bodensee.
Geocaching ist eine Schatzsuche im Freien, eine Art moderne Schnitzeljagd, bei der GPS-taugliche Geräte und Online-Hinweise zum Auffinden des „Geocache“, einem versteckten Behälter, quasi dem Schatz, verwendet werden. Ein ganz besonderer Behälter wurde dann auch von Jeff Holiday, dem „Gralsritter“der Szene, huldvoll und entsprechend szenisch der jubelnden Menge auf der Bühne präsentiert: Die feierliche Enthüllung der O.C.B (Original Can of Beans).
Dabei handelt es sich um die originale Bohnendose, die der aus Arizona stammende Guru im Jahr 2003 bei Ausgrabungen in Portland (Oregon, USA), entdeckte. „Diese verrostete und zerbeulte Dose gilt unter vielen Geocachern weltweit als der heilige Gral. Es ist der erste Geochache überhaupt, der am 3. Mai 2000 von Dave Ulmer, dem Urvater dieser modernen Schatzsuche, vergraben und von mir an selber Stelle nach drei Jahren gefunden wurde. Nun reist das Relikt rund um die Welt. Es symbolisiert die Magie, die Faszination aber auch das Erlebnis, das Geocaching ausmacht“, betonte Holiday.
„Ich verbeuge mich vor O.C.B“
Tatsächlich wurde die O.C.B. von den Fans unablässig fotografiert und angehimmelt. „Dass ich das erleben darf, unglaublich. Ich verbeuge mich vor der O.C.B.“, meinte Liselotte Hirscher aus Düsseldorf, die ihre Anreise gar als Wallfahrt einstufte. Ralf Blase vom acht köpfigen Organisationsteam zeigte sich beeindruckt: „Dass wir die Zeppelinwerft mit ihrer beeindruckenden Luftschiffhalle samt Außengelände für unser großes Treffen gewinnen konnten, ist unglaublich und einzigartig in unserer Event-Geschichte. Zugleich ist es aber auch eine wirkungsvolle und nachhaltige Werbung für Friedrichshafen und die Bodenseeregion. Die Resonanz hat uns schier umgehauen. Ein ganz großes Lob an die rund 150 Helfer und Betreuer, die dieses Projekt vor und hinter den Kulissen unterstützen“, sagte Blase im Gespräch mit der Schwäbischen Zeitung. Passend zum Thema präsentierte Comedy-Star und Zauberer Ingo Oschmann sein neues Buch: „Jäger des versteckten Schatzes“. „Als passionierter Outdoor-Schatzsucher zeige ich auf verständliche und unterhaltsame Weise, wie aus dem letzten Couch-Potato ein echter Indiana Jones wird“, schmunzelte Oschmann im Interview, bevor er die jubelnde Menge nicht nur mit Zaubertricks verblüffte.
Neben einem großen Händlermarkt mit allerlei Zubehör, welches zum Auffinden der „Schätze“hilfreich sein soll, standen vor allem gute und informative Gespräche untereinander hoch im Kurs.
Borne und Lars Steller waren eigens aus Bremen angereist: „Wir sind zum ersten Mal am Bodensee und begeistert, freilich auch, weil wir hautnah die beiden Zeppeline sehen können. Zudem trifft man Freunde, tauscht sich aus und knüpft neue Kontakte.“Das ,Project Let’s Zeppelin’ werde in die Geschichte der Geocacher eingehen, sind die beiden Nordlichter überzeugt.