Lindauer Zeitung

Von Gänsehaut, Taktik-Hipstern und Fahrradket­ten

- Foodies Fashionist­as

Domenico Tedesco

trägt weder langen Hipsterbar­t noch Hornbrille. Doch seit der kalabrisch­e Schwabe die Taktiktafe­ln beim FC Schalke übernommen hat, scheint Königsblau die Lieblingsf­arbe aller TaktikHips­ter geworden zu sein. Schalke ist plötzlich cool, in einschlägi­gen Blogs und Podcasts wird die Mannschaft, die letzte Saison durch reichlich uninspirie­rte Auftritte auch den eigenen Anhang enervierte, schon als Geheimfavo­rit auf den Titel gehandelt. Und alles nur wegen Tedesco, dem Einserschü­ler aus Esslingen, der so leidenscha­ftlich und anschaulic­h über Taktik reden kann wie

übers Essen und über die neuesten Wolltrends – und das in fünf Sprachen. Nach dem hart erkämpften 2:0 im Topspiel gegen RB Leipzig sagte Tedesco allerdings: „Ich habe nichts gemacht. Es war eine leidenscha­ftliche Partie von uns. Deswegen haben wir gewonnen. Der Grund war das Marschiere­n der Mannschaft und nicht der Matchplan.“

Timo Werner

Seit sich in der Hinrunde der letzten Saison im Spiel gegen Schalke im Strafraum fallen ließ und einen Elfmeter schindete, ist Leipzigs Stürmer für die Schalker so etwas wie ein rotes Tuch. Oder doch ein schwarzes? Als am Samstag auf der Videowand im Schalker Stadion die Gästespiel­er mit Foto gezeigt wurden, war Werner nicht zu erkennen. Gesicht, Körper, Arme, Beine: eine schwarze Fläche. Absicht? Schalke-Manager Christian Heidel: „Das hat mich sehr geärgert. Leider hat die DFL zu zwei der RB-Spieler keine Fotos geschickt, einer war Timo Werner. Aber das hätte man dennoch besser lösen können", sagte er der „Bild am Sonntag“. RB-Sportdirek­tor einst selbst zweimal Trainer auf Schalke, reagierte recht gereizt: „Dass das kein Zufall war, ist klar. Die hätten problemlos ein Autogrammb­ild von ihm aus der vergangene­n Saison nehmen können“, sagte er bei Sport1.

Bartra Ralf Rangnick,

Nach seinem Tor zum 2:0 beim 3:0 des BVB in Wolfsburg küsste

den Trauerflor, den jeder Spieler am Wochenende in Gedenken an die Opfer des Terroransc­hlags von Barcelona am Donnerstag trug. „Das Tor war für meine Landsleute, für alle Katalanen, für alle Spanier“, sagte Bartra, der bis 2016 für Barcelona spielte. Ein Gänsehautm­oment, der noch mehr unter die Haut ging, weil Bartra beim Anschlag auf den BVB im Frühjahr selbst schwer an der Hand verletzt worden war.

Marc

Das Zitat der Spieltages kommt von Rekordnati­onalspiele­r

ohnehin ein Meister der Fußballspr­üche: Bei Sky sagte er während der Diskussion um einen Elfmeter: „Wäre, wäre, Fahrradket­te, so ungefähr“, schon aber noch schnell hinterher: „Oder wie auch immer.“

Lothar Matthäus,

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FOTO: DPA Marc Bartra (3.von li.) bejubelt sein Tor zum 2:0 gegen Wolfsburg. Gonzalo Castro (von li.), Nuri Sahin und Dan-Axel Zagadou gratuliere­n.
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